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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 94

1872 - Leipzig : Merseburger
- I 94 der Thierwelt. Im N. lebt das kleinste Säugethier, die sibirische Spitz- maus, im S. der Elephant. Asien zeigt eine große Vielartigkeit und Menge der Thiere. Besonders wimmeln die Theile Südasiens, wo Mangel an Kultur, üppige Vegetation, Bewässernngßreichthnm und tropische Wärme sich zur Begünstigung des thierischen Lebens vereinigen, von unzähligen größern und kleinern Thieren. Asien ist die Heimat fast aller enropäi- schen Hansthiere, die sich hier noch in ursprünglicher Wildheit finden. Eigentümliche Thiere dieses Erdtheils sind: Der Königstiger, der asiatische Elephant (östl. vom Indus), das einhörnige Nashorn, der Buckelochs (den Jndiern heilig), die Kaschmir-, Tibet- und Angora- Ziege, das Moschusthier, der Oraugutang, der Goldfasan/ die indische Schwalbe, die Brillenschlange u.a. Außerdem hat Asien mit andern Erdtheilen gemein: Löwen, Panther, Hyänen, Schakale, Stein- böcke, Bären, Pelz- und Renthiere, Pferde (Arabien, Persien), Kameele (in W. des Indus und im N. des Himalaja), Krokodile und Riesen- schlangen (Indien), Perlmuscheln (Indien, Persien) n. a. Die an der Küste des Eismeeres gefundenen Ueberreste vorsündflut- licher Thiere, wie des Rieseuelephanten oder Mammuth (am Ausflusse der Leua wurde eins vollständig, mit Haut und Haaren, im Eise eingeschlossen gefunden) beweisen ziemlich gewiß, daß in der Urzeit die klimatischen und danach auch die Pflanzen- und Thierverhältnisse des Erdtheils ganz andere waren als jetzt. Größe und Bevölkerung Asiens. Asien ist 807,000 Dm. groß. Um Preußen in seiner ganzen Länge zu durchwandern, braucht man einen Monat Zeit; bei Asien ein Jahr. Den Erdtheil bewohnen etwa 805 Mill. Men- schen (1:1000, d. i. auf Om. wohnen 1000 Menschen). Wie die Thier- und Pflanzenwelt Asiens, so haben auch seine Völkerverhältnisse einen unerschöpflichen Reichthum und die größte Mannigfaltigkeit aufzu- weisen. Wir finden in Asien, das in der Mitte der übrigen Erdtheile liegt, mit jedem derselben in nähere Berührung tritt, zugleich auch die ältesten Sitze der Menschen. Mit den Berichten der Bibel stimmen vollkommen die Sagen der ältesten asiatischen Völker zusammen, welche die Gegend um den Himalaja als die Heimat ihrer Stammeltern bezeichnen. Asien ist ferner das Land der Völkerwanderungen, der ältesten Staaten und der ver- breitetsten Religionen. Die Größe, Abrnndung und Naturfülle Asiens wnr- den die Ursache, daß dasselbe sich für von außen kommende Kultur abschloß, und daß seine gebildetsten Völker auf der einmal erreichten Stufe der Entwicklung stehen geblieben sind. In nnsererzeit ist Asien gegen Europa und Amerika geschichtlich zurückgetreten, und viele wichtige Länder sind fast ganz in den Händen der Europäer. Den W. und Sw. des Erdtheils hat die kaukasische, den O. die mongolische und den So. die malaysche Race inne. Auf den füdl. • Inseln wohnen noch Papuas oder Australneger und im No. auch Polar- stämme der amerikanischen Race. Unter den ostasiatischen Sprachen ist die chinesische die verbreitetste und wird von mehr Menschen gesprochen als irgend eine andere aus der Erde. Außer ihr sind die türkische, dem tatarischen Sprachstamme angehörig, und die indische, persische und arabische, vom indo- europäischen Stamme, die vorherrschenden. Wie in Asien zwei Hauptformen des Bodens vorherrschen, so hat es auch in Bezug auf Kultur im wesentlichen nur zwei Hauptvölkerschaften:
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