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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 129

1872 - Leipzig : Merseburger
129 immergrüne Laubwälder (Oelbäume) und Edelfrüchte (Mandel, Feige, Orange u. s. w.) vorherrschend. Weit größer als in der Pflanzenwelt erscheint die Gleichförmigkeit in der Thierwelt. Allenthalben sind dieselben Thiergattungen über Europa verbreitet. Nur die Polarländer haben einige eigentümliche Gattungen, und im S. erinnern einige Eidechsenarten, Schlangen und Insekten an die Nähe der Tropenwelt. In Folge der fast allgemeinen Verbreitung der menschlichen Kultur ist der Reichthum an wilden Thieren, namentlich in Südeuropa, weit geringer als in den drei größeren Erd- theilen, desto bedeutender aber verhältnißmäßig die Menge der Haus- thiere. Vou den wildlebenden Thieren sind außer dem Ren- und Elenthiere, noch die Eisbäre und mehrere Pelzthiere dem N. eigen. Wild findet sich in der nordosteuropäischen Tiefebene, Wölfe und Bären besonders in den Alpen und Pyrenäen, Affen nur bei Gibraltar. Die uördl. Gewässer siud reich an Vögeln (Eidergans) und Fischen (Höring). Unter den Hansthieren ist das Pferd über ganz Europa, Lappland ausgenommen, verbreitet. Rind vi eh zu cht ist in Großbritannien, auf den Alpen und im germanischen Tieflande am be- dentendsten, wie die Schafzucht in den drei südl. Halbinseln. Größe. Einw. Europa umfaßt 178,000 !^>M. Es ist daher nächst Australien der kleinste Erdtheil und beträgt ungefähr nur Xu von Asien, V6 von Amerika und y3 von Afrika. Die 298 Mill. Einwohner Europas (etwa 1:1660) sind sehr uu- gleichmäßig vertheilt. Am geringsten ist die Volksdichtigkeit in O. und im höchsten N., am stärksten in England und in Belgien. Die Bevölkerung unseres Erdtheils zeigt eine große Mannigfaltig- keit der Nationalitäten, zugleich aber auch wiederum eine gewisse Gleich- artigkeit. Sie besteht etwa aus 60 Völkern mit 53 Sprachen, aber diese gehören mit Ausnahme geringer mongolischer Stämme im äußersten N. (Samojeden am Eismeere) und So. (Kalmücken am Unterlaufe des Don und der Wolga) nur einer Menschenrace, der weißen oder kaukasi- schen an, und der Hauptmasse nach, nämlich 40 Völker (ca. 282 Mill.), auch nur einem, dem indisch-europäischen Sprachstamme, die übrigen 20 Völker (13 Mill.) dem finnischen (Ungarn, Liven, Esthen, Finn- länder) und türk.-tatarischen (Osmanen und Mongolen). Ferner sind sie, mit Ausnahme von etwa 1 Mill. Nomaden in den So.-Steppen, alle ansässig, alle Kulturvölker und Christen. Die der kaukasischen Race angehörenden Bewohner Europas zerfallen hauptsächlich in drei fast gleich starke Haupt-Völker-Familien: 1. Die griechisch-romanische (95 Mill.) und zwar 1) Grie- chen (2i/3 Mill.) auf der Hämoshalbiufel; 2) Romanen vorherrschend im S. und Sw., nämlich Italiener, Spanier, Portugiesen, Franzosen, Walachen, Rhätier. 2. Die germanische (90 M.) in der Mitte und im N. Sie be- steht aus drei Hauptnationen: Deutsche (56 Mill.), Skandinavier (8 Mill.) und Engländer (25 Mill.). 3. Die slavische (83 Mill.) im O. Europas und zwar a) Ost- slaben: Russen, Rutheneu (in Galizien und Ungarn); d) Südslaven oder illhrische: Winden oder Slovenen (in den Ostalpen), Kroaten, R e n n e b e r g, Lehrb. d, Erdkunde. a
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