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1. Kurzgefaßtes Lehrbuch der Erdkunde - S. 132

1872 - Leipzig : Merseburger
132 die einer rothen Wüste ähnliche Ebene la Mancha (Mantscha), das Bater- land des sinnreichen Junkers Don Qnixote. Die Ostenden dieser vier Ketten stehen durch Bergebenen in Ver- bindnng, welche früher unter dem Gesammtnamen des iberischen Ge- birg es zusammengefaßt wurden. Richtiger würde man sie mit der Be- nennnng iberisches Quellenland bezeichnen, da fast alle bedeutenderen Wasserläufe der Halbinsel auf derselben ihren Ursprung nehmen. Diese Flüsse ziehen parallel mit den Gebirgszügen, und zwar links von der iberischen Wasserscheide in südwestl., rechts von ihr in südöstl. Richtung. Der Dnero und Tajo sind nur in Portugal, der Guadiana nur bis Mer- tola schiffbar. In Spanien ist der einzige schiffbare Fluß der Guadal- quivir (—kievir), bis Cordova; denn der Ebro ist nur bei hohem Wasser- stände und auch dann nur thalwärts fahrbar, daher der Kaiserkanal. Alle Flüs^ sind nirgends, wie die französischen, mit einander durch Kanäle verbunden. Größere Seen fehlen ganz. Klima. Die Region nördl. und nordöstl. vom Hochlande hat unter dem Einflüsse des Oceans und des regenbringenden Westwindes ein oceanisches Klima wie England. Dagegen herrscht auf dem mittleren Hochlande ein entschiedenes Kontinetalklima, ein stets heiterer Himmel, Mangel an Regen, dagegen afrikanischer Glutwind, Armut der Vege- tatton, kein Wald. In der südl. Region herrscht beinahe das ganze Jahr ein mildes Klima, und es mischt sich die Vegetation Südeuropas mit der nordafrikanischen. Produkte. Die hervorragendsten Erzeugnisse sind: Quecksilber, Eisen, Steinsalz; vorzüglicher Wein; im S.südfrüchte, Oel, Dattelpalmen, Korkeichen, Espartogras, zu Flechtwerk gebraucht; vortreffliche Pferde, besonders in Andalusien, Maulthiere und Esel und Schafe (Merino). Affen soll es bei Gibraltar geben. Größe und Bevölkerung. Die Halbinsel hat auf ca. 10,000 □ M. 20% Mill. durchweg katholische E. Der Abstammung nach sind sie ein Gemisch von celtischen, römischen, germanischen (gothi- schen) und arabischen Elementen, wobei im S. das arabische, im N. aber das gothische vorwaltet. Im N., an den Pyrenäen, wohnen noch Nachkommen der alten Jberier, die Basken. Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe. Handel, Ge- werbe und Fabriken sind im elendesten Zustande, dazu Mangel an guten Landstraßen, schiffbaren Flüssen und Eisenbahnen. Ackerbau, Viehzucht und Gewerbe leiden unter der Faulheit der Bewohner. Zwei Staaten liegen auf der Halbinsel: 1. Portugal. Größe. Einw. Das Königreich Portugal, im westl. Theile der Halbinsel, mißt 1685 □ M. und hat 4% Mill. E. (1:2600). Die Portugiesen sind weniger gemischt als die Spanier, von denen bitterer Haß sie trennt, und von denen sie sich durch Beweglichkeit, Prahl- sucht und Hochmnth unterscheiden. Die Sprache, mit der spanischen ver- wandt, ist eine Tochter der lateinischen. — Die Kultur ist in Portugal noch weiter zurück als in Spanien; Viehzucht und Ackerbau ist vernach- lässigt, */3 des Landes unbebaut.
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