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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 62

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
2 Ii. Deutschlands Klima, Wirtschafte und Kulturlandschaften. Zu den Mittelgebirgen gehören noch die Horstgebirge des oberrheinischen Grabenbruches, nämlich Schwarzwald und Vogesen, und nördlich anschließende mehr selbständige Gebirge, rechtsrheinisch Odenwald und Spessart und linksrheinisch Lothrin- gisches Stufenland und die Haardt. Rauh und waldarm sind nur die höchsten Erhebungen dieser Gebirge, während die tiefer ge- legenen Täler und die Fußlandschaften schon an dem milden Klima der Oberrheinischen Tiefebene teilnehmen. Der Schwarzwald ist ein waldiges Massengebirge, das aus Gneis, Granit und einzelnen Porphyrkuppen besteht und seinen höchsten Gipfel im Feldberg (1490 m) präsentiert. Am Bruchrande des Grabens, also nach dem Rheine zu, fällt das Gebirge steil ab, während es sich nach Osten ganz allmählich abdacht; an den Donauquellflüssen geht es in die Getreidehochebene „Die Vaar" über. Nach Norden zu löst sich das Gebirge in eine niedrige Hügellandschaft auf, die reich mit Getreide, Obst und Wein bebaut ist. Der Schwarzwald ist seit altersher ein ausgiebiger Holz- lieferant. Mit dem Holzreichtum hängen verschiedene Gebirgs- industrien zusammen, wie die Herstellung von Uhren und Musikwerken. Die Schwarzwälderuhrenindustrie ist bereits im 18. Jahrhundert entstanden und beschäftigt heute noch über 15000 Menschen. Die Pässe des Schwarzwaldes: das Höllental von Freiburg im Vreisgau (83000 E.) nach Schaffhausen, das Kinzigtal von Offenburg (17000 E.) über Triberg, Villingen (11000 E.) nach Donaueschingen und Konstanz (28000 E.), der Kniebispaß und das Murgtal sind von einem regen Verkehr belebt und reich an landschaftlichen Reizen. Berühmt ist durch die Kühnheit ihrer Anlage (durch die Schlingen und Kehrtunnel bei Triberg) die Schwarzwaldbahn Offenburg—konstanz. Auch die Bahn Immen- dingen—waldshut—lörrach—leopoldshöhe, die als Kriegsbahn das Schweizergebiet umgeht, ist eine Gebirgsbahn ersten Ranges und sehr verkehrsreich. Der Fremdenverkehr ist im Schwarzwald außerordentlich entwickelt, auch im Winter, wo der Schneeschuh- (Ski-)sport viele Sportlustige aus Nah und Fern herbeilockt. Der Odenwald ist ein verkleinertes Abbild des Schwarz- waldes. Wenn der Katzenbuckel, 630 m, auch am Neckar liegt, so zieht sich doch die größere Zahl höherer Erhebungen, unter ihnen der Melibokus 520 m, an der Rheinseite entlang, an der alt- berühmten Bergstraße, die zwischen Gebirgsabhang und Rhein- ebene von Darmstadt nach Heidelberg führt. Im Osten verflacht sich der Odenwald zu einer Muschelkalkebene, dem „Baufond", das ein vorzügliches Getreideland ist. Nur wenige Metallschätze birgt der Odenwald. Im Zechstein des hintern Odenwaldes sind zwischen Höchst und Waldmichelsbach an vielen Stellen Mangan- eisenerze aufgeschürft und abgebaut worden. Der Odenwald liefert gute Sand st eine und schwarze Granite. Am Fuße des Ge- birges, in der Darmstädter Gegend, ist an mehreren Stellen.
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