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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 64

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
64 n. Deutschlands Klima, Wirtschasts- und Kulturlandschaften. Die Westausläufer der Haardt reichen dem Lothrin- gischen Hügel- oder Stufenland die Hand, das sich im Nordwesten des Niedern Wasgaus ansetzt und bis über die mittlere Mosel nach Luxemburg reicht. Muschelkalk und Keuper sehen den Boden zusammen. Im Westen ist der Voden vielfach mit Diluvium überdeckt. Das Gebiet ist aber im großen und ganzen recht fruchtbar, insonderheit ist die Moselgegend aus- gezeichnet. In mineralischer Beziehung hat unser Gebiet eine Bedeutung erlangt, die es für unsere E i s e n i n d u st r i e un- entbehrlich macht; denn gegenwärtig und in absehbarer Zeit wird die Versorgung der Eisenindustrie Westdeutschlands vorwiegend von den großen Vorräten des etwa 108000 ha großen lothrin- gisch-luxemburgischen Minettegebietes*) erfolgen. Das Gebiet verteilt sich großenteils auf Frankreich und Deutschland, der kleine Rest auf Luxemburg und Belgien. Zu dem Erzreichtum gesellen sich an der Saar bedeutende Steinkohlenablagerungen, die hauptsächlich zwischen Neun- kirchen (35000 E.) und Saarbrücken (105000 E.) aufgeschlossen sind. In der Hauptsache bildet das durch den Bergbau er- schlossene Steinkohlengebirge den Nordflügel eines ausgedehnten Sattels, des sog. „Pfälzer Sattels", der nahezu Südwest-Nordost streicht und nach Norden in die sog. „Nahemulde" übergeht. Weit über Hundert abbauwürdige Flöze kennt man, die auf die Anlage großartiger Hochöfen, Eisen- und Hüttenwerke, die unter andern fertige Panzerplatten für die deutsche Kriegsmarine liefern, von größtem Einfluß geworden sind. 14. Die Landschaften der Oberrheinischen Tiefebene mit dem Rhein-Main-Neckardreieck „Mainz-Tübingen-Bamberg". Seit altersher ist man gewohnt, von Oberrheinischer Tiefebene zu reden, weil früher und jetzt für die Schiffahrt das Rheinstück Mainz bis Basel eben der „Oberrhein" ist. _ Geo- graphisch richtiger wäre es, die Tiefebene als „Mittelrheinische Tiefebene" zu bezeichnen. Da jedoch der Ausdruck „Oberrheinische Tiefebene" bei uns sich seit Jahrzehnten eingebürgert hat und darunter auch immer der richtige geographische Begriff verstanden wird, so soll man ihn nicht zu verdrängen suchen, t wohl aber sollte man sich daran gewöhnen, das Engtal Bingen-Bonn „Mittelrhein", den Rhein der Oberrheinischen Tiefebene von Basel bis Bingen „Oberrhein" und den Abschnitt von der Quelle bis Basel „Hochrhein" zu nennen. Dadurch wird der Rhein in natürliche Landschaften abgegrenzt, die geomorphologisch eine *) Die Minette ist ein körniges (oolithisches) Brauneisenerz.
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