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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 67

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. 67 hat Frankfurt, das eine Ortslage von unverwüstlicher Lebens- kraft besitzt. Wohl hat der Rheinweg in seiner meridionalen Richtung mehr Anspruch auf den nordsüdlichen Verkehr — für den westlichen Streifen Deutschlands trifft dies auch zu — aber die von Frankfurt aus sich nach Norden öffnende Wetterau und die Bucht an der Kinzig führen direkt in deutsche Herzgebiete hinein. Durch den Main verlängert Frankfurt seine Bedeutung nach Osten hin. Schwaben, Franken und Hessen stießen hier zu- sammen und tauschten ihre Erfahrungen und Erzeugnisse aus. Darum entwickelte sich Frankfurt schon beizeiten neben einer schönen Stadt mit prächtigen ältern und neuern Bauten zu einem Handels- und Verkehrsplatz ersten Ranges. Der Verkehr hat in dem geräumigen Bahnhof und in den neuen Hafen- anlagen, in denen gegen 2 Mill. Tonnen Güter umgeschlagen werden, ein sichtbares Zeichen erhalten. Mit seinen 415000 E. ist Frankfurt die acht größte Stadt Deutschlands. Der gesamte Geldmarkt Süddeutschlands wird von ihm beherrscht. Neben Handel und Verkehr blüht eine bedeutende Industrie (Frank- furter Schwarz, Wachstuch. Gold- und Silberdraht). In Leder- galanteriewaren hat das benachbarte Offenbach (75000 E.) eine führende Rolle und Hanau in der Juwelierkunst (siehe S. 66). Auch Pforzheim (7000ö E.) ist bedeutend in der Fabrikation von Gold-, Silber- und Bijouteriewaren. Die gewaltigsten Färb- werke und chemischen Fabriken Deutschlands haben in Höchst (17000 E.) und in Ludwigshafen (83000 E.) gegenüber Mann- heim ihre Arbeitsstätten gefunden. Mannheim (193 000 E.) hat neben einer lebhaften Industrie vor allem einen blühenden Handel mit Getreide, Kohlen, Petroleum, Maschinen, Salz, Tee und Holz. Großartige Hafenanlagen unterstützen aufs vorteilhaft teste diesen Verkehr. Wie Mannheim ist Mainz (111000 E.) eine hervorragende Brückenstadt am Rhein, zugleich bedeutend durch seine Industrie, besonders in Leder und Möbel. 15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche um- fassen die Oberdeutsche oder die Schwäbisch-bayrische Hochebene. Zu dieser wirtschaftlich klimatischen Landschafts- form gehört auch die Oberpfälzische Hochebene. Das Bodenseeklima, in dem Wein gedeiht, ist auszuscheiden, da dies als ein verirrter Vorposten des oberrheinischen Tiefebenenklimas gelten kann. Die voralpine Hochfläche steht klimatisch in großem Gegensatz zu der vorhergehenden Landschaftsform; sie besitzt ein rauhes Klima und ist den kalten Ostwinden zugängig. Die mittlere Apriltemperatur liegt zwischen 7° und 8" C., nur am Donauknie und weiter nach Osten beträgt sie über 8 0 C. 5*
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