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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 69

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
15. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche. 69 decken abgelagert, vor allem aber in einer langausgedehnten Zone an dem nördlichen Rande der Bayrischen Alpen. Die wichtigste Partie des ganzen Zuges, auf die der Bergbau sich im roesent- lichen beschränkt, liegt zwischen Inn und Lech, und läßt sich in die drei Reviere von Au und Miesbach, Penzberg und Hohen- Peißenberg trennen. Die jährliche Ausbeute der alpinischen Kohlenablagerungen beträgt 1/2 bis 3/4 Millionen Tonnen. Die Landschaften der voralpinen Hochfläche werden von alten wichtigen Verkehrs st raßen durchschnitten, auf denen die Römer am frühesten in deutsche Lande eindrangen. Augs- bürg (Augusta Vindelicorum) wurde bereits im Jahre 15 v. Chr. G. als römische Kolonie begründet. Späterhin wurde es als freie Reichsstadt und emsige Handelsstadt (Fugger, Welser) europaberühmt. Wenn es auch in der neuern Zeit ebenso wie die Donaustädte durch die Bevorzugung Münchens etwas ge- litten hat, so hat sich trotzdem eine bedeutende Industrie (Spinnerei, Weberei, Tuchfabriken, Maschinenbau) entwickelt, der die Aus- Nutzung der natürlichen Wasserkräfte sehr zu statten kommt; es zählt heute über 102000 Bewohner. An der Donau, der alten Völker- und Warenstraße zwischen Mittel- und Südosteuropa, hat sich Regensburg (53000 E.) in bemerkenswerter Lage ent- wickelt. Das „Castra Regina" der Römer, eine der ältesten Städte Deutschlands, schon im achten Jahrhundert Bischofssitz, nimmt in neuerer Zeit hauptsächlich an den Vorzügen teil, die das Ober- Pfälzer Becken hinsichtlich der Bodenschätze aufweist. Maschinen-, Steingut-, Bleistift-, Seifen- und Tabakfabrikation stehen in Blüte. Die Dreiflüssestadt Passau (21000 E.) verarbeitet vorzugsweise die natürlichen Schätze der Umgebung, wie Holz, Erden und Felle (Parkettfußboden-, Papier-, Leder- und Porzellanfabrikation). In der Mitte der alten Salzstraße, die sich zwischen den großen Moorgebieten und den weiter südlich lagernden Seen von Berchtesgaden nach den Brückenstätten Augsburg und Ulm hinzog, wurde München begründet, das sich vom Mittelalter ab immer mehr der Vorteile seiner zentralen Lage zwischen Donau und Alpen, Lech und Inn erfreuen konnte. Schon vor dem dreißigjährigen Krieg als eine der schönsten Städte Deutsch- lands bekannt, t ist _ es heute ein Kulturzentrum von universeller Bedeutung. Mit seinen 600000 Einwohnern ist München heute die größte Stadt Süddeutschlands und die drittgrößte des Reichs. Die künstlerischen Bestrebungen, von den Fürsten aufs tatkräftigste unterstützt, kamen dem Leben und Schaffen der Stadt sehr zugute. Der Aufschwung der Münchner Industrie stützt sich auf die elek- trische Verwertung der Wasserkräfte der Isar. Die zahlreichen Brauereien stellen des Jahres gegen S1j2 Mül hl Vier her. Die großen Eisenbahnlinien Paris—wien, Berlin—rom kreuzen sich in München. Hier ist auch die Zentrale des Verkehrs des ge- samten Alpenvorlandes. Wohl wird der direkte Verkehr nach
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