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1. Deutsche Kulturgeographie - S. 144

1912 - Halle an d. Saale : Schroedel
144 Iv. Die geistigen Grundlagen der deutschen Kultur. sind, wurde oben S. 143 gezeigt, dazu kommt noch die vergleichende Berücksichtigung der Gesamtfläche eines Landes, und da sind Holland und Belgien nicht größer als eine mittelgroße preußische Provinz. Wohl läßt sich Deutschland im allgemeinen schon besser mit Frankreich und Osterreich-Ungarn vergleichen. Hierbei machen sich nicht so große Arealunterschiede wie bei den vorher genannten Ländern geltend. Das größere Osterreich-Ungarn zählt 76 Ein- roohner auf 1 qkm und das mit Deutschland fast gleichgroße Frankreich nur 73. Daraus schließt man, daß Deutschland wesentlich dichter als Osterreich-Ungarn und Frankreich bevölkert ist. Wollen wir ein allgemeines Bild von der Verteilung der Volksdichte unsers Vaterlandes gewinnen, so halten wir uns zunächst an die einzelnen Staaten und Provinzen. Abgesehen von den Hansestaaten finden wir die dichteste Bevölkerung im Königreich Sachsen. Hier entfallen 320 Einwohner auf 1 qkm (vgl. stat. Anh. 1). Ihm folgen die Nheinlande mit 264 und Westfalen mit 204 Bewohnern auf 1 qkm. Am wenigsten dicht sind die Großherzogtümer Mecklenburg-Strelitz und -Schwerin besiedelt, jenes mit 36, dieses mit 49 Einwohnern auf 1 qkm. Noch interessanter wird das Bild der Bevölkerungsdichte, wenn man gewisse natürliche oder wirtschaftlich einheitliche Gebietsteile aus dem Reiche herausschneidet, da machen sich oft in größter Nachbarschaft ganz gewaltige Unterschiede in der Bevölkerungsdichte bemerkbar. Während das Venngebiet der Eifel kaum 30 Bewohner auf 1 qkm zählt, finden wir in einem nicht allzuweit entfernten Gebiet, dessen Grenzen etwa durch die Orte Crefeld, Düsseldorf, Remscheid, Barmen, Hörde, Dortmund, Gelsenkirchen, Bottrop und Duisburg bestimmt werden, die dichteste Bevölkerung von ganz Deutschland mit rund 1000 Einwohnern auf 1 qkm. Von den 271 Gemeinden Deutschlands, die bei der Volkszählung am 1. Dezember 1910 20000 und mehr Einwohner zählten, entfielen 73 allein auf Rheinland-Westfalen. _ Mithin liegen mehr als ein Viertel dieser 271 Gemeinden in einem Räume, der nur den zwölften Teil des gesamten Reichs beträgt. Von den 73 großen Gemeinden liegen 42 im Rheinland und 31 in Westfalen. Deutschland zählte 1910 48 Großstädte (Großbritannien 1911 50, Frankreich 1906 15, Osterreich-Ungarn 1910 9 Groß- städte). 1900 zählte Deutschland nur 33 Großstädte, 1890 26, 1880 15, 1870 8 und 1850 gar nur 5 Großstädte. Vierzehn der heutigen deutschen Großstädte liegen allein in Rheinland-West- falen, darunter eine Halbmillionenstadt, nämlich Cöln mit rund 520000 Einwohnern. Dieser Stadt folgen in Rheinland-West- falen Düsseldorf mit 360000, Essen mit 300000, Duisburg mit 230000 und Dortmund mit 214000 Einwohnern. 100000 bis 200000 Bewohner zählen Gelsenkirchen, Bochum,
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