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1. Kleine Erdkunde - S. 66

1902 - Halle Leipzig : Anton
66 Die Apenninen-Haldinsel. Halbinsel wird der Länge nach von einem Kettengebirge durchzogen; im W. säumen ebene Küstenstriche, im N. ist ein Tiesland vorgelagert. 161] I. Das Tiefland des Po senkt sich zwischen dem Südfuße der Alpen und dem Nordabhange der Apenninen ein; im W. ist es von den Westalpen geschlossen, nach dem Adriatischen Meere hin ist es offen. In seinem n. Teile wird das Tiefland von Alpenströmen bewässert; es sind: a) die Etsch, b) der Po mit dem Ticino [titfchtno], der Adda und dem Mincio [mtntscho]; die letzten drei beruhigen ihr Wasser in Herr- lichen Seeen (Langer-, Com er-und Gardasee). Dens. Teil befruchten Apenninengewässer, welche der Po sammelt. Im ö. Teile ist die Küste von vielen Lagunen (d. i. Strand seeen» umsäumt. Diese reiche Be- Wässerung macht das Tiefland sehr fruchtbar: das Gras wird stellenweis sechsmal im Jahre gemäht; Weizen und Mais werden nacheinander an- gebaut; in den sumpfigen Niederungen des Po und seiner Nebenflüsse gedeiht sogar der Reis; die Maulbeerbäume zwischen den Feldern und an den Berghängen ermöglichen blühende Seidenraupenzucht (S. 59). Daher ist die ganze Ebene dicht bevölkert und reich an großen Städten. 1) N. vom Po liegen: Mailand, „die große" (500), die bedeutendste Binnen- stadt, Marmordom; die Festungen Verona und Mäntua, welche zwei wichtige Verteidigungslinien decken (welche?); Padua, „die gelehrte", wegen ihrer berühmten Hochschule. Venedig ist „die schöne"; es liegt in einem flachen Strandsee auf zahlreichen Inseln, ist daher aus Balkeurosten erbaut und statt der Straßen von Kanälen durchzogen; am Marcusplatze, dem „schönsten Platze der Welt", liegt der Dogenpalast, in dem einst der Doge [bodschcj, das Oberhaupt der seegewaltigen Republik Venedig, seinen Sitz hatte (157). — 2) Am Po liegt Turin, einst die Hptst. Italiens. — 3) S. vom Po liegen: die Festuug Alessändria (?); Bologna [bolöiija] mit der ältesten Universität Europas; Ravenna, im 5. Jahrh. der Sitz Dietrichs von Bern (d. i. des Ostgotenkönigs Theodorich). 162] 2. Das Apenninenland besteht aus der Haupt-Gebirgskette und deren Abdachungen zu den Küstenebenen. a. Die Apenninen (d. i. Gebirge) beginnen bei den Westalpen und durchziehen die Halbinsel ihrer ganzen Länge nach. Der Kern der Apen- innen ist die wilde Hochgebirgsgrnppe der Abruzzen; hier erhebt sich der Gran Sasso (d. i. großer Felsberg) zu 2900 m. Das Gebirge ist meist kahles Kalkgestein und daher schwach bevölkert; dagegen sind die unteren Hänge oft von Eichen-, Kastanien- und Olivenhainen umschattet. — An der Westküste erhebt sich als vereinzelte Bergmasse der 1300 in hohe Vesuv bei Neapel, der durch seine vulkanischen Ausbrüche oft die Umgegend verheert hat. Bild 15. Am Südabhange des n. Apennin liegt die erste Seehandelsstadt Italiens, Genua, „die prächtige", wegen ihrer herrlichen Lage und der zahlreichen Marmor- Paläste (230), s.ö. davon Carrära, der Fundort des besten Marmors. b. Die Küstenebenen geben den gegen W. abfließenden Gewässern Raum zur Entwickelung. 1. Die Tiefebene des Arno ist sorgsam angebaut. Am mittleren Arno liegt Florenz, weltberühmt durch seine Kunstschätze; an der Arnomündung blühte früher die wichtige Handelsstadt Pisa; nachdem deren Hafen verlandet war, zog sich der Seeverkehr nach dem Hafenorte Livörno. 2. Die Tiefebene von Rom wird von der Tiber durchflössen und ist verrufen wegen der ungesunden Pontinifchen Sümpfe im S.o. der unteren Tiber.
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