1913 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Verleger, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bielefeld
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Händen ist, können wir annehmen, daß auch bei uns in der Tiefe solche
Schätze lagern. Es ist darum wohl möglich, daß in oder bei Bielefeld
salzhaltige Quellen erschlossen werden können.
Woher stammt denn nun das Salz? Das Urmeer hat-es uns
geschenkt. Noch heute schmeckt das Meerwasser salzig. Es enthält Salz
wie die früheren Meere. Wenn aber heute auch das ganze große
Weltmeer anstrockuete, so würde es doch nur eine 100 m mächtige
Salzschicht hinterlassen. Wie entstanden nun die über 1000 m
mächtigen Salzschichten? Man nimmt an, daß unser norddeutsches
Meer uur ein durch Sandbarren abgeschlossener Meerbusen des großen
Weltmeeres war, in dem durch die heiße Sonnenglut viel Wasser ver-
dunstete, das aus dem Ozean dann stets erneuert wurde. Der Salz-
gehalt wurde immer größer und dos Wasser gesättigt. So setzten
sich im Laufe vieler Jahrtausende inuner neue Salzschichten auf dem
Meeresboden ab. Ihnen verdanken wir das Stein- und Kochfalz,
die Solquellen, welche vielen Tausenden von leidenden Menschen
Linderung und Genesung verschaffen, und die für die Landwirtschaft
so wichtigen Kalisalze zum Düngen.
59. Die Eiszeit und ihre Lebewesen
M^der es sollte noch eine lange, lange Winternacht über das Land
hereinbrechen und alle grüne Waldespracht unter Schnee und
Eis begraben. Aus dem eisigen Norden kam der grimmig kalte Wind.
Es begann zu schueieu und schneite tagaus, tageiu. Unaufhörlich
schneite, stürmte und fror es. Immer höher türmte sich der Schnee,
immer stärker wurde die Kälte. Ein weißes Leinentuch spannte sich
über nnsre Gegend, über die ganze norddeutsche Tiefebene. Die
Gletscher, die gewaltigen Eisberge, die vom Norden her ganz Nord-
dentschland bedeckten und sich bis in unser Gebirge schoben, vernichteten
die Wälder und brachten allen Lebewesen Tod und Verderben. Bald
lag alles unter der dicken Eisdecke begraben. Nur die Spitze der
Hünenburg ragte uoch ans der Eiswüste heraus. Es war die Eiszeit
oder die Schneezeit. Wo früher die Meereswogen fluteten, da war
uuu eiue weite, unabsehbare Eisfläche. Lange, lange Zeit lag nnsre
Heimat, unser Vaterland unter ihr begraben. Wo vorher Elefant
und Nashorn, Löwe und Bär gewohnt hatten, da weideten Renntiere
und hausten Eisbären und Polarfüchse.
Aber es schien auch wieder die Sonne. Eis und Schnee schmolzen,
die Wasser flössen dem Meere zu, und wieder grünte, wuchs und blühte
es. Unsre Zeit brach an.
Die großen Gletschermassen des Nordens hatten Lehm und Ge-
steine mitgebracht. Die Ziegeleien in nnsrer Vaterstadt und in der
Nähe sind auf den von den Gletschern herbeigeschobenen Erdmassen,
Verleger, Heimatkunde von Bielefeld. 2. Teil. 7