1913 -
Hannover-List [u.a.]
: Carl Meyer (Gustav Prior)
- Autor: Verleger, Wilhelm
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Niedere Lehranstalten
- Schultypen Allgemein (WdK): Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Regionen (OPAC): Bielefeld
- Inhalt Raum/Thema: Heimatkunde
- Geschlecht (WdK): koedukativ
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Da ging's aus der Erde drunter und drüber. Gewaltige Landmnssen
sanken ein und andre türmten sich in die Höhe. Aus jenen Zeiten
stammen die meisten Spalten, Risse und Klüfte in den Steinbrüchen.
Auch spiegelglatte Abbruchflächen, an deuen andre Massen herab-
gerutscht sind, beobachten wir an den Felsen. So entstehen durch Ab-
brechen und Absinken großer Massen gewaltige Veränderungen der
Schichtgesteine. Die Schichten der stehengebliebenen Massen oder
„Scholle" liegen viel höher als die der in die Tiefe gesunkenen „Scholle".
Außer den Rissen und Klüften fallen uns besonders die verschieden ge-
neigten Schichten auf. Wie sie entstehen, hat uns unser obiger Ver-
such gezeigt. Ein Druck von oben und von der Seite waren tätig.
Dadurch entstanden Falten, wie wir sie sehen, wenn man einen Teppich
an einer Seite faßt und auf dem Fußboden vorwärtsschiebt. Auf
eben diese Weise entstehen in der Natnr die Faltengebirge.
Auf ähnliche Weise ist unser Gebirge entstanden. Die ganze
Münstersche Bucht brach in die Tiefe. Die Bruchlinie, d. h. der Rand,
an dem sie abbrach, liegt in nnserm Gebirge zwischen dem nordöstlichen
Höhenzuge und dem Hauptkamm. Sie läuft durch das Johannistal.
Durch einen aus Süden kommenden Seitendruck wurden die Ränder
der sinkenden Schichten emporgepreßt, aufgerichtet und nach dem Süden
übergeworfen oder überkippt. So entstanden der mittlere und der
südliche Zug, die beide der Kreidezeit angehören.
Aus der vor- und Frühgeschichte der Heimal.
61. Von den ältesten Bewohnern des Ravensberger
Landes
l®r€er die ältesten Bewohner der Grafschaft Ravensberg waren und
woher sie kamen, weiß man nicht genau. Keine Geschichte
hat es uns überliefert, und keine Inschrift gibt uns Kunde von den Ur-
einwohnern, die lange vor Christi Geburt hier in den Wäldern zwischen
Heide und Sumpfland hausten und im Kampfe mit den Tieren der
Wildnis ein hartes, rauhes Lebeu sichren mußten. Und doch erfahren
wir aus den Grabhügeln jener Zeiten etwas von den Sitten und
Gebräuchen der damaligen Völker. In der grauen Vorzeit ver-
fertigten die Menschen ihre Waffen und notwendigen Geräte aus
Stein. Diese Zeit uennt man die Steinzeit. Man unterscheidet eine
ältere und eine jüngere Steinzeit. Während in der ersteren die Waffen
und Geräte meist aus roh behaueuen Feuersteinen bestanden, wurden
sie in der jüngeren Zeit geglättet und poliert und viel aus
Jadeit und Nephrit hergestellt. Eine Steinzeitansiedelung war
auf dem Blömkeberge. Beile, Hämmer, Messer, Lanzen-, und