1882 -
Halle
: Anton
- Autor: Hummel, August
- Hrsg.: ,
- Auflagennummer (WdK): 2
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
Das europäische Rußland.
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(§ 216.) Bodengestalt und Bewässerung. Wagrechte Glie-
derung. Im 0 geht Rußland in die Landmasse von Asien über; im Ix,
W und S wird es durch einschneidende Meeresteile gegliedert (Angabe nach
der Karte). Senkrechte Gliederung. Rußland lehnt sich nur im 0
an Gebirgsland; die Hauptmasse des Reichs ist Tiefland; ein von Sw nach
No streichender Landrücken bildet die Wasserscheide der Hauptströme und
teilt Rußland in das nordrussische und südrussische Tiesland.
(§ 217.) Das nordrussische Tiefland. Es wird im 8, 0 und
W durch Erhebungsmassen geschlossen.
a. Der nordrussische Landrücken ist die nordöstliche Fortsetzung
der norddeutschen Seeeuplatte (§ 71); im Quellgebiet der Wolga wölbt er sich
zu den 300 m hohen, dichtbewaldeten Waldsihöhen, streicht gegen 1x0,
ist wechselnd in der Breite und verlaust in den Vorhügeln des Ural.
b. Der Ural1) beginnt am nördlichen Eismeere und erstreckt sich an 300m.
weit nach 8 bis über das Quellgebiet des Uralflusses hinaus. Er beginnt
als" wüster Ural, setzt sich fort als erzreicher Ural und endet im 8
als waldreicher Ural. Seine zahlreichen Gewässer fließen im W zur
Petschora und Wolga, im 0 zum Ob. Das mittelste Gebirgsrevier ist ein
flachscheiteliger Höhenzug, reich an Gold, Platin und Schmncksteinen, daher
der Sitz starken Bergbaus; der Hauptort des Bergbaus ist Katharinen-
bürg.
c. Die finnische Seeenplatte bildet die Landecke zwischen dem bott-
nischen und sinnischen Meerbusen; sie ist eine niedrige, fast wagrechte felsige
Hochfläche, welcher eine Wasserscheide fehlt und auf der deshalb zahllose
kleine Seeeu und Moore mit Felsgetrümmer wechseln.
d. Das Tresland dehnt sich in einer Erstreckung von 250 M. vom Ural
bis zur Ostsee; im Ix des finnischen Meerbusens reicht es bis zur finnischen
Seeenplatte. Die Bewässerung wird im 0 durch große Ströme, im W
teilweis durch Seeeu bewirkt, a) Die Petschora2) entspringt ans dem Ural
und windet sich durch Moos- und Sumpffluren zum Eismeer, b) Die
Dwina3), das Seiteustück der deutschen Weser (warum?), mündet durch
die Dwinabucht in das weiße Meer, e) Die Newa^) ist der Abfluß des
Ladogasees, daher trotz ihres kurzen Lanss sehr wasserreich und geht zum
finnischen Meerbuseu. ä) Die Düna^) entspringt auf 'den Waldaihöhen,
durchwäscht deu Landrücken und strömt zum rigaischen Meerbusen. Die
größten Seeenbecken sind: der 0negasee^), der Ladogasee'), der größte
und zugleich das Sammelbecken für zwei andere (welche?), der Jlmensee
und der Peipnssee. Im N ist das Klima sehr rauh; daher ist er der
Gürtel der Tundren, d. i. Moos - und Flechtenfluren, die im Winter
mit der Eisfläche des Meeres eine ununterbrochene Ebene bilden. Süd-
licher zieht der Gürtel der Nadelwälder mit ungeheuren Forsten
und großem Reichtum an Pelztieren; deshalb ist hier Jagd die wichtigste
Nahruugsquelle. Die dünne Bevölkerung der Ebene hat den Mangel'cm
großen Städten zur Folge. An dem für den Handel fast verschlossenen
weißen Meere liegt nur die Hafenstadt Ar ch an gel, kaum von 20 T. E.
bewohnt, aber das Wunder des nördlichen Rußlands; bedeutender sind die
1) Felsgürtel. 2) A. 6. 3) A. 6. 4) A. 6. 5) A. 6. 6) A. 5. 7) A. 5.