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1. Kleine Wirtschaftsgeographie - S. 6

1910 - Leipzig : Hirt
6 Allgemeine Grundlagen. sondern verwertete ihr Holz zum Bau von Häusern und Geräten, ihre Bast- und Wollfaser zur Herstellung von Kleidern und Geweben jeglicher Art. Hier liegen die Anfänge des Handwerks, das sich im Laufe der Jahr- hunderte zu einer weitverzweigten Industrie umgestaltete. Heute blühen auf Grundlage der Pflanzenwelt die Land-, Forst- und Plantagenwirt- schaft, die Tischlerei, Müllerei und Bäckerei, die Spielwarenindustrie, die Färberei, Spinnerei und Weberei. Die Bodenschätze. Zur Verwertung der Rohstoffe führte die Erde den Menschen auch durch die Bodenschätze. Steine und Erze erregten schon früh die Aufmerksamkeit des Menschen. Man spricht daher in der Geschichte desselben von einer Steinzeit und von einem Bronzezeitalter. Abgesehen von der Verwendung dieser Rohstoffe im Haushalte, blieb jedoch ihre kunstgemäße, industrielle Bearbeitung späteren Perioden vorbehalten, besonders dem Zeitpunkte, in dem die Kohlen, jene schwarzen Diamanten des Erdreichs, das Licht des Weltentages begrüßen durften. Unser heutiges Wirtschaftsleben steht unter dem Zeichen von Kohle und Eisen. Diese Schätze haben eine Industrieepoche gezeitigt, die man mit Recht als den Höhepunkt im Wirtschaftsleben der Erde bezeichnen kann. Auf die Bodenschätze gründen sich zurzeit der Bergbau, die In- dustrie der Steine und Erden, die Metallindustrie (Hüttenwesen und Maschinenbau) und die Industrie der Chemikalien. b) Artbestimmung durch Bodengestalt' und Bewässerung. Nachdem wir gesehen haben, wie durch die Tier- und Pflanzen- welt und Bodenschätze eine erste Grundlage für die Entfaltung des Wirtschaftslebens gegeben war, wollen wir jetzt betrachten, wie durch die geographischen Verhältnisse seines Wohnplatzes dem Menschen die Art seiner Beschäftigung zugewiesen wurde. Neben Klima und Boden- beschaffenheit kommen hierbei besonders Bodengestalt und Bewässe- rung in Betracht. Die Bodengestalt. Die wichtigsten und augenfälligsten Formen der Bodengestaltung sind Berg-- und Tiefland. Das Tiefland mit seinen fruchtbaren Weide- und Ackerflächen lockte den Menschen zuerst zur Ansiedelung, zumal es ihm ein bequemes, fast müheloses Leben versprach. Hier weidete er seine Herden, hier baute er späterhin Getreide, Obst und Gemüse. Die großen Ebenen des Tieflandes sind daher bis auf den heutigen Tag der Schauplatz der Landwirtschaft. Die Prärien Amerikas, die nordeuropäische Tiefebene, die Pußta und die südrussische Steppe legen dafür beredtes Zeugnis ab. Das Bergland machte sich der Mensch erst später untertänig. Auf seinen Halden und Hängen treibt er gegenwärtig Vieh- und Forstwirt- schaft und, soweit es die Fruchtbarkeit des Bodens zuläßt, auch Obst- und Weinbau. Der Hauptnährzweig der Bergbewohner liegt jedoch auf anderem Gebiete — dem Bergbau.
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