1898 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Prüll, Hermann
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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B. Kastilien.
Bodengestalt? — Hochebene. Name? Größe? — die Hälfte der
Halbinsel. Teile? Alt- und Neukastilien. Wodurch getrennt? Ka-
stilisches Scheidegebirge. Grenzen der Hochebene? Kantabr. Ge-
birge u. s. w. Höhe? Altkastilien durchschnittlich 800 m und
Neukastilien 650 m.
Klima? Niederschläge fallen an den Randgebirgen auf, so daß wenig
Wolken und Regen in die Hochebene dringen. Folge? — wolken-
loser Himmel, heiße Tage und kalte Nächte — große Dürre —
nur im Frühlinge und Herbste wenig Regen — der heftige Wind
wirbelt im Sommer große Staubwolken auf.
Flüsse der Hochebene? Quellen? — am iberischen Scheidegebirge.
Warum? Westwinde führen vom Atlantischen Ozean Wolken dahin.
Die Waldungen ziehen die Feuchtigkeiten der Luft an. Lauf? —
nach W. Warum? im N, O und S find Randgebirge, Hochebene
dacht sich nach W ab — den schmalen portugiesischen Terrassen sind
Niederungen vorgelagert. Folge? — Flüsse im Unterlaufe abstürzend
— Stromschnellen ^ Duero nur wenige Stunden vor der Mün-
dnng, Tajo auf der Hochebene uur stellenweise schiffbar — Gnadiana
bildet in der Ebene von Mancha Sümpfe und Seen, weil hier das
Wasser stagniert. Klima an der Westküste Portugals? — sommer-
liche Hitze und Trockenheit, gemildert durch die atlantischen See-
winde —- nördlich viel Regen. Warum? Folge? Weinberge, Obst-
Haine u. s. w. — viele Ortschaften — Lissabon 400 000 Einw.
Hauptstadt Portugals, an einer seeartigen Erweiterung der Tajo-
mündung — iu herrlicher Umgebung —■ Prachtgärten — freund-
liche Landhäuser. Schiffahrt und Handel. Warum? Warum trotz
der 3 großen Flüsse aus der Hochebene Dürre? — wenig Neben-
flüsse (wegen der Randgebirge im N u. S und Abholzung) — das
Bett der Hauptflüsse tief (leicht zerstörbarer Boden) — im Sommer
vielfach ausgetrocknet (weil nur im Frühling und Herbste wenig
Regen — Steppenflüsse).
Bodenbeschaffenheit? Steingeröll, unfruchtbarer Thon, der leicht
verwittert.
Produkte: Folge der Dürre und des unfruchtbaren Bodens? — kein
Wald, keine Wiese (wie bei uns) — unermeßliche, baumlose Steppen
mit Disteln, Thymian, Lawendel und harten Gräsern (Espartogras),
die nicht einen zusammenhängenden Rasen bilden, sondern in einzelnen,
fußweit auseinanderliegenden, 1 m hohen Büfcheu auf kleinen Erd-
hügeln wachsen — in der Sonnenglut wirbeln dicke Staubwolken auf
— Erschlaffung der Pflanzen — Produkte in bewässerten Gegenden?
Getreide (Kornkammer), Erbsen, Oliven, — am Ausfluß des Duery