1898 -
Leipzig
: Wunderlich
- Autor: Prüll, Hermann
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
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Dnjeprbecken:
Lauf des Dnjepr? — nach 8. Warum? — im N Westrussischer Land-
rücken, im O Mittelrussische Landhöhe, im Sw die podolische Platte.
Bodeugestalt dieses Beckens? Tiefland mit Niederungen. User der
Flüsse? — seicht. Viele Nebenflüsse münden hier ans kurzer Strecke.
Folge? — Stauung der Wasser (Ungar. Tiefebene) — große Sümpfe,
Rokitnosümpfe: 6(3 Ml. lang und 30 Ml. breit — Dnjepr mit
Weichsel und Njemen durch zahlreiche Kanäle verbunden — im Früh-
jahr gleicht das Becken einem großen Binnensee, aus dem sich Inseln
mit dichten Urwäldern erheben — an der Beresina und am rechten
Ufer des Dnjepr bis Kiew nur Wald — hier das größte Jagd-
revier. Boden an den Rändern des Dnjeprsbeckens? — schwarzer,
fetter und gut bewässerter Humusboden.
Produkte und Beschäftigung? — viel Getreide, Futterkräuter (Klee,
Futterwicken) und Gräser. Man baut Weizen, Roggen, Mais in
Fülle, ohne je zu düngen; nur in nördlichen Gegenden, wo viel
Regen fällt, sieht man viel Waldungen, nach 8 nur fruchtbare Felder;
denn die Zone der „schwarzen Erde" (Tschernosenfläche) leidet an
großer Holzarmut. Die Bewohner treiben hier Ackerbau und Vieh-
zncht.
Ansiedelungen? — große Bauerndörfer, die Städte Kursk (52000
Einw.) Penfa, Bender — inmitten der fruchtbaren Ukraine liegt
Kiew am Dnjepr (190000 Einw.) mit Universität, in Polen
Warschau (450000 Einw.), Hauptstadt, Lodz, Hauptindustriestadt
Polens in Woll- und Banmwollweberei, das „polnische Manchestr."
Das obere Wolgabecken:
Quelle der Wolga? Lauf? — iu Spitzbogen nach 0—dann nach 8.
Warum? — im N Nordrussischer Landrücken — im S Mittel-
russische Landhöhe — im O Ural-Erzgebirge und Wald-Ural.
Nebenflüsse? — Oka mit Moskwa und die Kama.
Boden? — int Becken der fruchtbare Schlammboden — an der Mittel-
russischen Landhöhe die schwarze Modererde — von der Moskwa
bis zum Eismeer ein breites Kohleuflötz, ebeufo östlich der Kama
— im Ural-Erzgebirge Eisen-, Kupfer-, Silbererze, Platin,
Marmor und Edelsteine (Malachit, Jaspis, Topas).
Beschäftigungen? — Ackerbau. (Wo? Warum?) — die drei Be-
dingungen der Fruchtbarkeit hier vorhanden. — Bergbau im Ural
— Eisenindustrie in Perm und Kasan, Moskau und Tula —
Handel in Nischni-Nowgorod (300000 Einw.), wo auf deu großen
Messeu die europäischen Waren (konkret) gegen die asiatischen um-
getauscht werden. Warum? — wichtige Verkehrsstraßen zu
Wasser und zu Lande: im Wolga- und Kamathal über Kasan, Perm
nach Jekateriuburg, in der Niederuug zwischen Waldai-Höhe und