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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 40

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
-J40 - sie durch das Gletschereis, das einst ganz Norddeutschland von Skandinavien aus bedeckte, hierher getragen. Die Gletscher haben damals ungeheure Erd- massen nach Deutschland geschoben, die sich wie eine dicke Decke aus das Gebirge legten. Die aufgelagerte Schicht erreicht eine Mächtigkeit von 20—160 m. An einigen Orten ragt noch das Grundgebirge hervor. Reste desselben haben wir z. B. in den Sandsteinfelsen Helgolands und in dem Kreidegebirge der Insel Rügen. Bodenbeschaffenheit. Die von Skandinavien zu uns herübergekommenen Erdmassen haben durch den Einfluß der Luft und des Wassers ihren fetten Ton- und Kalkgehalt zum Teil verloren Es sind vorwiegend nur die mageren Bestand- teile, Sand und Kies, zurückgeblieben Daher kommt es, daß Norddeutschland an Fruchtbarkeit des Bodens dem übrigen Deutschland nachsteht. Die Marschen und Flußniederungen machen jedoch eine Ausnahme davon, weil das Meer oder die Flüsse dort einen fruchtbaren Schlamm abgesetzt haben. An mineralischen Schätzen ist Norddeutschland arm. Nur Salz und Braun- kohlen kommen in Menge vor Große Jndustriebezirke wie im mitteldeutschen Beralande konnten sich daher hier nicht entwickeln Aus diesem Grunde ist Nord- deutschland auch viel dünner bevölkert als Mitteldeutschland. Einteilung. Das Norddeutsche Tieflaud zerfällt durch die Elbe in einen kleineren westlichen und einen größeren östlichen Teil. I. Das Westdeutsche Tiefland. § 55. 1. Die Nordsee. Das Westdeutsche Tiefland ist zwischen der Mitteldeutschen Gebirgsschwelle und der Nordsee gelegen. Letztere hat ihren Namen von den Holländern erhalten, die sie durch diese Bezeichnung von der ° Südttsee (Zuidersee) unterscheiden, Sie eröffnet Teutschland den Zugang zum Weltverkehr; daher konnten sich auch die an ihr liegenden deutschen Städte, namentlich Hamburg und Bremen, zu Welthaudelsplätzen entwickeln. / 2. Der deutschen Nordseeküste ist eine Kette von niedrigen Inseln I vorgelagert, die nach ihren Bewohnern die Friesischen Inseln ge- ' nanut werden. Einst reichte das Festland bis zu diesem Jnselkranz, der durch Düuen geschützt war. Aber gewaltige Sturmfluten haben den Schutzgürtel durchbrochen und große Stücke Landes weggerissen, bis schließlich diese Inseln als spärliche Reste des Festlandes übrig / blieben. Auch der Jadebusen, der Dollart und die Zuidersee • sind durch gewaltige Sturmfluten entstanden. Die meisten Inseln sind nackte Sanddünen. Die Bewohner ernähren sich durch Fischfang und Schiffahrt. Während des Sommers finden sie Erwerb durch den Besuch von Badegästen. Bekannte Badeorte sind Norderney und Borkum. 3. An der Westküste Schleswigs liegen die -Oftfriesischen Inseln. ^ Die größten sind Sylt und Föhr, beide als besuchte Seebäder be- kannt. Die kleineren Inseln heißen Halligen. Sie erheben sich nur 1 in über die Flut. Obgleich sie bei Sturmfluten oft überschwemmt werden, sind sie doch bewohnt. Auf künstlichen Bodenerhöhungen, Warften (von aufwerfen) genannt, baut der Halligbewohner sein Haus. Seinen Lebensunterhalt erwirbt er durch Fischfang und Schafzucht. Die Schafe weiden das dürftige Gras ab, das der Boden hervor- bringt. Andere Pflanzen, z. B. Bäume und Sträucher, können auf der Hallig nicht aufkommen.
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