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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 43

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 43 — Erst die Verwüstung des Waldes rief die Unfruchtbarkeit und Öde des Landes hervor. Neuerdings werden wieder große Strecken aufgeforstet, wodurch es möglich ist, dem Heideboden reicheren Ertrag abzugewinnen. § 58. Flüsse. Das Westdeutsche Tiefland wird von der Weser und Ems durchflössen. Die Ems kommt vom Teutoburger Walde und durchfließt das Tiefland in einem Bogen. Sie mündet in den Dollart, der im 13. Jahrhundert durch den Untergang eines fruchtbaren, dicht bevölkerten Landstrichs entstanden ist. § 59. Staatliche Einteilung. Das Westdeutsche Tiefland verteilt sich auf die Provinz Hannover und das Großherzogtum Oldenburg, welches von Hannover ringsum eingeschlossen ist. § 60. Die Provinz Hannover umfaßt den größten Teil des Westdeutschen Tieflandes zwischen Elbe und Ems. Im Süden greift sie in das mitteldeutsche Bergland ein und hat hier Anteil an den Weserketten, dem Oberharz und dem Eichsfeld. Fruchtbar sind nur die Fluß- und Seemarschen; die Moore und das Geestland (die Lüneburger Heide) sind öde und unfruchtbar. Die Beschäftigung der Bewohner be- steht vorzugsweise in Ackerbau und Viehzucht; \m Harz blüht der Bergbau, die Industrie beschränkt sich aus die Städte Hannover und Hildesheim. Die Provinz zählt sechs Regierungsbezirke: Hannover, Hildesheim, Lüneburg, Stade, Osnabrück und Aurich. j Die Hauptstadt ist Hannover, 24900u Einw., an der Leine gelegen- Sie hat ihren Namen von hoen over, d h. hohes Ufer; denn die Leine hat hier tat- fächlich ein hohes Ufer. Bis 1866 war die Stadt die Residenz der Könige von Hannover. In neuester Zeit herrscht hier eine lebhafte Fabriktätigkeit, die durch die Steinkohlenlager im nahen Deister hervorgerufen ist. Aufwärts an der Leine liegt Göttingen, eine alte, berühmte Universitätsstadt An einem Nebenflüßchen der Leine Hildesheim mit einem ehrwürdigen Dom; an demselben zeigt man einen Rosenstock, der 1000 Jahre alt sein soll. Die Lünebnrger Heide ist dünn be- völkert; die wichtigsten Städte sind Lüneburg und Celle. An der Elbe liegen am Rande fetter Elbmarschen Harburg und Stade; Harburg ist auch ein bedeutender Flußhafen. In Ostfriesland find die größten Städte: Anrich, große Vieh- markte, Emden, Heringsfischerei, Osnabrück, Westfälischer Friede 1648. In Olden- bürg am Jadebusen Wilhelmshaven, bedeutender Kriegshasen an der Nordsee. Im Harz sind die Bergstädte Goslar, Klaustal und Zellerfeld erwähnenswert^ § 61. Das Großherzogtum Oldenburg besteht aus drei Teilen: 1. aus dem Hauptland an der Weser, von Hannover um- schlössen, 2. aus dem Fürstentum Lübeck in der Nähe von Lübeck, und 3. aus dem Fürstentum Birkenfeld an der Nahe. Die Hauptstadt ist Oldenburg im Haupt- land. In Birkenfeld liegt Oberstem mit berühmten Achatschleifereien. § 62. Die größten Städte des Westdeutscheu Tieflandes sind die beiden Freien Städte Hamburg und Bremen. Hamburg, 737000 Einw., ist durch seine günstige Lage die größte Seehandelsstadt des europäischen Festlandes geworden. Obwohl es 100 Km von Küste entsernt ist, steht es doch in unmittelbarer Verbindung mit dem Meere, da selbst die größten Seeschiffe während der Flut bis zur Stadt gelangen können. Hamburg kann deshalb mit allen Ländern der Erde zur See Handel treiben; am be- quemsten ist die Verbindung mit England und Amerika, mit denen seine Bezie- Hungen am lebhaftesten sind. Ein weiterer großer Vorteil für Hamburg ist, daß es feine Waren auf der Elbe und ihren Nebenflüssen bis tief in das Innere Deutsch- ands, ja bis nach Böhmen versenden kann; ans dem gleichen Wege können ihm
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