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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 82

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 82 — Ozeans vermitteln den Verkehr mit dem nördlichen Europa und Amerika, und im Nordosten grenzt es an reiche, dicht bevölkerte Länder, mit denen es lebhaften Verkehr unterhält. — Die Grenzen sind im Norden, Westen, Süden und Südosten durch Meere und Hochgebirge vor feind- lichen Angriffen geschützt; nur im Nordosten, wo dies nicht der Fall ist, erwies sich die Anlage von Festungen als nötig. b) Bodengestalt. Frankreich ist vorwiegend Tief- und Hügelland. An Gebirgen sind zu erwähnen: a) 2 Hochgebirge: Pyrenäen und Westalpen, b) ein fast in der Mitte des Landes gelegenes H ochland mit Ausläufern nach Nordosten, c) bte Gebirge der Normandie und der Bretagne. An Ebenen: a) die Rhoneebene, b) die große französische Tiefebene, die sich von den Pyrenäen über die Anhöhe von Poitou (poatu) bis nach Belgien hiu erstreckt. c) Landschaften. 1. Das Rhonegebiet. Es umfaßt deu südöst- lichen Teil Frankreichs, der sich zwischen den Westalpen und dem Schweizer Jura im Osten und dem französischen Mittelgebirge im Westen ausbreitet und von der Rhone und ihren Nebenflüssen durchflössen wird. — Die Rhone entspringt am St. Gotthard. Zuerst fließt sie nach Westen, dann nach Nordwesten. Im Genfer See läutern sich ihre trüben Alpenwasser. Nun durchbricht sie in vielen Windungen und Stromschnellen den Schweizer Jura. Bei Lyou (lwng) empfängt sie von rechts die von den Sichelbergen kommende, ruhig dahinfließende Saöne (ßon) mit dem Doubs (du). Sie folgt deren Richtung nach Süden und durchfließt das Tiefland der Provence (prowa^ß). Die Mündung bildet ein Delta mit ungesundem Sumpfland, das durch die Anschwemmungen des Flusses entstanden ist. Im Gebiet der Saöne liegt die Landschaft Blirgmid, die durch die Festungen Belfort (beför) und Besan?o»l (bösangfjo.ig) gegen feindliche Einfälle von Osten her geschützt wird. Dijoil (Discho,n) an: Saone-Seine-Kanal ist der Hauptver- kaufsplatz für den berühmten Burgunderwein. An der Mündung der Saöne in die Rhone Lyon mit '/2 Täll. Einw., die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Hier kreuzen sich die Verkehrswege von Süddeutschlaud und Nordfrankreich nach dein Mittelmeer mit denjenigen von Paris und Orleans (orlean.i) nach Genf und Turin (Mont-Cenis-Bahn). Deshalb hat Lyon einen großartigen Verkehr, der noch durch die lebhafte Industrie gesteigert wird. _ Lyon hat die größten Samt- und Seideufabrikeu der ganzen Welt, die einen Teil ihres Bedarfs an Rohseide durch den Anbau des Maulbeerbaumes und die Zucht des Seidenspinners gewinnen. Von Lyon an bildet das Rhonetal eine tiefe Mulde zwischen den Alpen und den Gebirgen Mittelfrankreichs. Im Süden erweitert es sich zu einer Ebene. Hier herrscht schon vollstäudig südliches Klima, das aber bei dem Mangel an Regen nur deu Anbau solcher Pflanzen zuläßt, die, wie Wein und Oliven, nur wenig Feuchtigkeit nötig haben. Die Provence ist durch ihren reichen Ertrag an Oliven (Provencer-Ol), Feigen und Mandeln ausgezeichnet und hat zum Teil eine so geschützte Lage am Südfuß der Alpen, daß im Winter nur eine kurze, frostige Regen- zeit eintritt und schon im Februar wieder Tulpen, Hyazinthen und Veilchen blühen. Daher werden die klimatischen Kurorte an der Riviera, die in- mitten blumenreicher Gärten zwischen dem blauen Meer und den schneebe- deckten Alpenhöhen liegen, im Winter vielfach von Brustkrauken aufgesucht.
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