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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 97

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 97 — Meer bis zum Nördlichen Eismeer erstreckt. Seine Küsten sind nur wenig gegliedert. Im Süden trennt das Asowsche Meer die Halbinsel Krim vom Festland; im Nordwesten dringen der Rigaische und der Finnische Meerbusen in das Land ein; im Norden scheidet das Weiße Meer die Halbinseln Kola und Kanin voneinander. — Rußland ist durchweg Tiefland; doch läßt uns ein Blick auf die Karte erkennen, daß die Mitte des Landes das Quellgebiet der großen Flüsse bildet und also die höchste Erhebung darstellen muß. Diese Mittelrussische Boden- schwelle zieht sich von der Wald^i-Höhe südwärts bis nach Charkow starkes). Nur an den Grenzen befinden sich höhere Gebirge: im Süden das Jailagebirge auf der Halbinsel Krim, im Südosten der Kaukasus und im Osten der Ural. B. Klima. Rußland erstreckt sich durch 25 Breitengrade; des- halb zeigen die klimatischen Verhältnisse der einzelnen Landschaften vom Eismeer bis zur Halbiusel Krim die größten Verschiedenheiten. Doch vollzieht sich der Übergang allmählicher als im übrigen Europa; denn Rußland hat kein Gebirge, das gleich den Alpen eine Klima- scheide sein könnte. Dazu kommt uoch, daß sich der mildernde Ein- fluß des Meeres nur in geringem Maße geltend machen kann; denn das Schwarze Meer und die Ostsee sind Binnenmeere von geringer Ausdehnung, und das Nördliche Eismeer ist nur wenige Monate vom Eise befreit. Rußland hat deshalb Landklima, und die Gegen- sätze von Sommer und Winter treten scharf hervor. Daher leidet der Norden unter einer furchtbaren Kälte, die nur den dürftigsten Pflanzen- wuchs auskommen läßt, der Süden dagegen unter der Hitze und Trocken- heit des Sommers, die das Land oft zur Steppe macht. Die Regenarmut ist namentlich im Südosten in manchen Jahren so groß, daß vollstän- dige Mißernten eintreten und die Bevölkerung in große Not gerät. C. Landschaften: 1. Die Nordrussische Tiesebene erstreckt sich vom 60° n. Br. bis zum Eismeer. Sie steht unter dem Einfluß des kalten russischen Winters, der hier 8 Monate dauert. Die Erde taut im Sommer nur au der Oberfläche auf; infolgedessen ist der Pflanzenwuchs sehr dürftig. Nach Norden hin verschwinden allmählich die wenigen Baumarten; sie verkrüppeln zu Gesträuch. Weite Sumpf- gebiete, die Tundren, begleiten die Küste und den Unterlauf der Flüffe, von denen Petschora und Dwina bte- bedeutendsten sind. Die Be- wohner des Landes führen zum größten Teil ein Nomadenleben. Sie treiben Fischfang und jagen Pelztiere. Im höchsten Norden sind Hund und Renntier die einzigen Haustiere. Archangelsk an der Mündung der Dwina ist Aussuhrhafen für Flachs, Schiffbauholz und Pelze. 2. Das Ostseegebiet, a) Finnland. Das Weiße Meer war früher mit. der Ostsee durch einen Meeresarm verbunden, als dessen Reste Onsga- und Ladogasee anzusehen sind. Zwischen ihnen und dem Bottnischen Meerbusen liegt Finnland. Auf einer Granit- platte von geringer Höhe breiten sich große Seen, Moore und Sümpfe aus. Deshalb ist die Landwirtschast unbedeutend. Der Reichtum des Landes besteht in Holz, das einen wichtigen Ausfuhrartikel bildet. Dilcher-Schwarzhaupt-Walther, Erdkunde. 7
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