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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 109

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 109 — Meer. In tief eingeschnittenen Tälern fließen Dnero, Tajo (Tscho) und Guadiana (Gwad..) nach Westen. Da diese Flüsse im Sommer arm an Wasser sind und die westlichen Randgebirge in Stromschnellen durchbrechen, so haben sie für die Schisfahrt nur geringe Bedeutung. Die hohen Randgebirge entziehen die Hochebene dein mildernden Einfluß des Meeres- Daher zeigt das Klima die schroffsten Gegensätze in bezug auf die Temperatur- Herße Tage wechseln mit kühlen Nächten ab; aus die sengende Hitze des Sommers (bis 42° E>) folgt die trockene Kälte des Winters. Madrid hat,, neun Monate Hölle und drei Monate Winter". Im Frühjahr und im Herbst gießt der Regen „in Krügen" herab, wie der Spanier sagt; aber der Sommer ist trocken, da die vom Meere kommenden Winde ihre Feuchtigkeit schon an den Randgebirgen niedergeschlagen haben. Deshalb ist der Pflanzenwuchs meist sehr dürftig; er reicht nur hin sür die feinwolligen Schafherden (Merinos), die auf den Steppen ihre Nahrung suchen. An den Flüssen und in den künstlich bewässerten Niederungen gibt es dagegen fruchtbare Felder. In der Mitte des Landes liegt die Hauptstadt Madrid. V2 Mill. Einw. Universität, Kreuzungspunkt der bedeutendsten Eisenbahnen des Landes. Am Tajo die Sommerresidenz Aranjuez (aranjuös) und das früher mächtige Toledo (Degenklingen). — In Altkastilien Valladolid (waljadolld), wo Kolumbus be- graben liegt. 3. Die Andalusische Tiefebene wird von dem wasserreichsten Strome Spaniens, dem Gnadalqnivir (Gwadalkiwir), durchflössen (guadi al kiwir = Fluß, der große). Sie ist die Kornkammer Spaniens. Unter der südlichen Sonne gedeihen hier Weizen, Mais, Reis, die Weintraube, selbst Zuckerrohr und Baumwolle, Feigen und Orangen. — Der lieder- frohe Andalnsier singt gern zur Laute. Seine Rosse sind berübmt. Hier hatten einst die Mauren ein blühendes Königreiche Hauptstadt Cor- doba (kordowa). An der Stelle der jetzigen Kathedrale standen nacheinander ein Tempel der heidnischen Römer, eine Kirche der christlichen Westgoten und eine prächtige Moschee der Mauren. Sevilla (ßewilja), 150000 Einw-, hat große Zigarrenfabriken. Cadiz (Ndis) ist Ausfuhrplatz der Erzeugnisse Andalusiens und Haupthandelsplatz Spaniens am Atlantischen Ozean, zugleich Kriegshasen. 4. Die Länder an der Ostküste sind in ihren höher gelegenen Teilen öde und unfruchtbar; die Küstenstriche dagegen gehören zu den gesegnetsten Gegenden Spaniens. — Städte: Murcia (mnrßia), Seiden- fabriken; Cartagßna, Kriegshafen; Valencia (walenßia), 200 000 Einw., Universität. Die Umgebung von Valencia ist durch ihre Fruchtbarkeit berühmt. Die Wasser des Guadalaviar (Gwad . . ) sind nämlich durch eine künstliches Netz von Kanälen über das ganze Land verteilt. Deshalb entwickelt sich hier der üppigste Pflanzenwuchs. Bald sieht man Gemüsebeete mit Artischoken, Erbsen und Bohnen, bald Gärten mit Orangen-, Mandel-, Granat- und Maulbeerbäumen, mit Zypressen und Dattelpalmen, bald wieder gesegnete Fluren, auf denen Weizen und Reis sogar in einem Jahre nacheinander zur Reife kommen. Deshalb sagt auch das Sprichwort: „Valencia — Gottes Preis; denn gestern Weizen, heute Reis". In Katalonien mit seinen Steinkohlen- und Eisenbergwerken liegt Barce- lona (barßelöna), die größte Industriestadt Spaniens; Baumwollenweberei, See- Handel, V2 Mill. Einw., Festung. — Aus Aragonien kommt der Ebro. Au seineu mnsthch bewässerten Usern liegen fruchtbare Landstrecken; aber nach den Gebirgen hm breiten sich öde Salzsteppeu aus. Er durchbricht das katatonische Randgebirge m Stromschnellen und ist deshalb für die Schiffahrt nicht geeignet. Die einzige bedeutende Stadt ist Zaragoza (ßaragossa). Östlich von Valencia liegen die Inselgruppen der Balearen und
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