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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 124

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 124 — in Jnnerasien Landklima. Während im Winter eisige Schneestürme das Land durchwehen, erhitzt sich im Sommer der Wüstenboden bis zu 50 und 60, ja sogar 70°. — Durch dieselbe Ursache ist die große Trockenheit des Hochlands bedingt. Große Flüsse, die die Gebirge durchbrechen könnten, fehlen; kleinere enden in Salzsümpfen. Diesem Mangel an Feuchtigkeit entspricht der Pflanzenwuchs. Grassteppen oder Wüsten füllen Jnnerasien aus. Dagegen ist die Tierwelt zahlreich vertreten. Hier ist die Urheimat unserer Haustiere, von wo aus sie dem Menschen fast über die ganze Erde gefolgt sind. Bewohner. Da die Boden- und Klimaverhältnisse keinen Ackerbau gestatten, so sind die Bewohner Nomaden, die mit ihren Pferden, Schafen und Kamelen von einem Weideplatz zum andern ziehen. Sie gehören zur mongolischen Rasse, die den größten Teil Asiens bewohnt. (Kennzeichen: gelbliche bis braune Haut, schlichtes, schwarzes Haar, spärlicher Bartwuchs, hervortretende Backenknochen, kleine, schwarze, schiefgeschnittene Augen, breite, platte Nase). Die herrschende Religion ist der Buddhismus. Der Stifter derselben ist Buddha, ein indischer Fürsten söhn, der die Bußübungen und die Kasteneinteilung des Brahmais- mus verwarf, dagegen von seinen Anhängern Liebe zu allen Geschöpfen forderte. Staatliche Einteilung. Ganz Jnnerasien gehört zum Kaiserreich China. Es besteht aus folgenden Staaten: 1. Tibet: Hauptstadt Lhksa, die heilige Stadt der Buddhisten, Sitz des Dalai Lama, in dem Buddha selbst nach dem Glauben seiner Anhänger stets wieder Menschengestalt annimmt. 2. Osbturkestan. Hauptstädte: Kaschgar und Jarkand. 3. Dsungarei 4. Mongolei. Eine wichtige Handelsstadt ist Maimatschin an der Karawanenstraße von China durch Sibirien nach Rußland. § 126. Ii. China. Östlich von Jnnerasien liegt China, das durch die Ausläufer des Küen-lün in Nord- und in Südchina geteilt wird. a) Nordchina mit der großen chinesischen Tiefebene ist fast ganz von einer lehmartigen, lockeren, gelben Bodenart, dem Löß, bedeckt. In denselben haben die Flüsse ihr tiefes Bett eingegraben, sie färben durch die mitgeführten Lößbestandteile ihr Wasser gelb. Diesem Um- stand verdankt der größte Strom Nordchinas, der Hoang-h6 oder „gelbe Fluß", seinen Namen. Die Chinesen nennen ihn „das Unglück Chinas", da er öfters seinen Lauf verändert und dadurch große Uber- schwemmungen verursacht. — Das Klima Nordchinas steht unter dem Einfluß Juuerasiens. Die Winter sind sehr kalt, die Sommer heiß, aber regenreich. Weizen, Banmwolle und Hülsenfrüchte bringt deshalb der Lößboden reichlich hervor. — In Nordchina liegt die Hauptstadt des chinesischen Reiches, Peking, 11/2 Mill. Einw., mit seinem Hafen- ort Ticntsin, 700000 Einw., durch eine Eisenbahn verbunden. Aus der Südseite der Halbinsel Schantnng, die sich durch ihre reichen Steinkohlenlager auszeichnet, ist das deutsche Pachtgebiet Ki au-tsch ou (tschn) gelegen.
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