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1. Erdkunde für Volks- und Mittelschulen - S. 132

1904 - Frankfurt a.M. Leipzig : Neumann
— 132 - auf. Auf dem Wege von Chartum nach Assnan begleiten ihn steil abfallende Wüstenränder, die auf der Ostseite 600 in hoch sind. Ihr Kalkstein lieferte das Material zu den Pyramiden, aus ihrem Sandstein wurden die Tempel, aus dem rosenroten Granit die Obelisken errichtet. — Allmählich erweitert sich das Tal, bis der Nil endlich infolge seines geringen Gefälles ein Delta bildet und in zwei Hauptarmen ins Mittel« meer mündet. Der von ihm zurückgelegte Weg ist gleich der halbeu Entfernung zwischen Äquator und Nordpol. Der Nil ist der längste Strom der Alten Welt. Das Nildelta war früher eine Meeresbucht, die der Strom durch seine Sinkstoffe ausgefüllt hat. Man kann den Nil also mit Recht den Vater Unterägyptens nennen. Durch seine jährlichen Über- schwemmungen aber ist er auch der Erhalter des Niltals. Im Juni steigt nämlich das Wasser des Flusses infolge der Regengüsse in seinem Quellgebiet und im Hochland von Habesch und überflutet die Ufer. Kanäle und Schöpfräder leiten das Wasser auch in die weiter und höher gelegenen Felder. Ende September ist das Land ganz mit Wasser bedeckt, nur Städte und Dörfer ragen im Schmucke der Palmen aus dem wogenden See. Verläuft die Flut, fo bleibt ein äußerst fruchtbarer Schlamm zurück, iu dem Weizeu und Mais, Reis und vor allem Baumwolle vortrefflich gedeihen. In neuester Zeit wird viel Zuckerrohr gepflanzt, und die Schornsteine der Zuckerfabriken heben sich seltsam ab von den Palmenhainen und den Denkmälern des Altertums. Das alte Ägypten. Während die angrenzende Wüste die Menschen zum Nomadenleben zwang, veranlaßte das enge Niltal sie zur Gründung von festen Wohnsitzen und zum Ackerbau, der Grundlage der Kultur. So entstand hier im frühen Altertum das Reich der hochgebildeten Ägypter. Noch jetzt erregen die Ruinen volkreicher Städte unsere Be- wunderung, Obelisken und Pyramiden geben Zeugnis von ihrer Bau- kunst, und die Hieroglypheninschriften reden von den großen Taten ihrer Könige. Bewohner. Da Ägypten infolge seiner Fruchtbarkeit das Ziel vieler Völker war, so findet sich hier ein buntes Völkergemisch. Die Nachkommen der alten Ägypter sind die mohammedanischen Fellachen, die Ackerbau treiben, und die christlichen Kopten, die als Hand- werker in den Städten wohnen. Arabischen Ursprungs sind die Beduinen. Türken, Armenier, Juden und die meisten Natisnen Europas sind ebenfalls vertreten. Das heutige Ägypten wird von dem Chedive regiert, der zwar unter türkischer Oberhoheit steht, in Wirklichkeit aber völlig von den Engländern abhängig ist. Die Hauptstadt des Landes ist Kairo, 570000 Einw., mit sehr gesundem Klima, umgeben von zahlreichen Palmenhainen. Ienseit der Nilbrücke liegt Gizeh Idschiseh), in dessen Nähe sich gewaltige Pyramiden erheben. Altt'andrm, 320000 Gimu., mit sehr gutein Hasen, ist aus seinem Verfall seit Eröffnung des Sneskanals wieder emporgeblüht. Es ist mit Kairo und Tußs durch Eisenbahnen verbunden. Port Said liegt am Eingang des Sneskanals.
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