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1. Lehrbuch der Geographie - S. 35

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 35 — Berggewölbe ohne eigentliche Gipfelerhöhuugeu darstellend, ist an seinen beiden Enden durch zwei Querriegel, im W. die Elbwiese und im 0. die weiße Wiese, mit dem Hauptkamm verbunden. Zahlreiche tiefe Thäler und steile Felsschluchten, iu denen rasche Berg- bäche und Wildwasser mit kleinen Kaskaden (Zackenfall) schäumend dahin- ranscheu, zieheu vom Rieseugebirge abwärts. Alle nach der schleichen Seite herabfließenden Gebirgswässer sammeln sich im Bober und gehöreu somit dem Gebiete der Oder an. In den sieben Gründen vereinigen sich die beiden Quellbäche der Elbe: der Elbseissen (auf der Elbwiese entspringend) und das Weißwasser (vou der weißen Wiese). Nach Ausnahme zahlreicher Seiten- bäche durchbricht der Strom iu einem kurzen Qnerthale, dem sog. Mädelsteg, den böhmischen Kamm. Bis zu einer Höhe von 1200 m (im Harz nur bis 1000 m) reicht der Hochwald, meist Fichten- und Tannenbestand, eine prächtige Wildnis voll von Gesträuch, Farrenkräutern und dickem Moosrasen, der die Trümmerfelder von Granit und die tückischen Moore polsterartig überzieht. Jenseit dieser Grenze beginnt die Knieholzregion. Dichte Gebüsche der Zwergkiefer (in den Alpen Legföhre genannt), von Zottelbärten und Bartflechten überwuchert, bilden oft weite, geschlossene Waldungen. Eine liebliche, an Seltenheiten reiche Gebirgs- flora bekleidet die Felsknppen und Schroffen und bietet dem Pflanzenfrennde eine reiche Fülle von Alpenpflanzen. Charakteristisch für die höchsten waldsreien Teile des Riesengebirges sind die ständig bewohnten Banden, sennhüttenähnliche Holzhäuser, welche fast alle auf die Bewirtung der Gebirgstonristen eingerichtet sind. Die Banden- bewohner nähren sich hauptsächlich von der Viehzucht: im Winter beschäftigen sie sich mit Holzschnitzerei. 2. Der mittlere Sudetenabschnitt stellt eine Gruppe vou stark zerklüfteten Gebirgsrücken dar, welche in Gestalt eines Rechtecks den tief ge- legenen Kessel von Glatz (Karte8, rechts oben) umschließeu. Die Randgebirge des Kessels sind: im Nw. das Waldenburger Bergland, im No. der langgedehnte Rücken des Eulengebirges und der Reichensteiner Kamm, im So. das Glatzer Schneegebirge mit dem Schneeberge (1400 m), der höchsten Erhebung des mittleren Sudetenzuges, im Sw. das Habelschwerdter Gebirge, dem sich im 8. das Adler- gebirge vorlagert, und das Plateau der Heuscheuer, an das sich die wild zerrissenen Saudsteingebilde von Adersbach und Weckelsdorf anschließen. Das Waldenburger Bergland, ein schroff aufsteigender Wall mit vielen bewaldeten Berggruppen und Kegelbergen von Porphyr, kann als Ver- 3* ✓
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