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1. Lehrbuch der Geographie - S. 84

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 84 — Alpen. Das Matterhorn, die steilste Spitze der Gruppe und das Hauptziel der kühnsten Hochgebirgssteiger, bleibt (mit rund 4500 m) wenig hinter dem schon auf der italienischen Grenze gelegenen Monte Rosa zurück. — Die Graubündner Alpen umfassen die Tessiner und die Adula-Gruppe, das Qnellgebirge des Hinterrheins, der sie im Felsenengpaß der Via mala (böser Weg) durchbricht. — Die Glarner Alpen mit der Tödispitze er- reichen gleich den vorigen die Höhe von 4000 in nicht mehr. — Reich an Naturschö'uheiteu und geschichtlichen Erinnerungen sind auch die Berggruppen und Kantone, die den Vierwaldstätter See umgeben (Urkantone: Schwyz, Uri, Unterwalden, Luzeru und Zug). Zwischen dem Vierwaldstätter und dem Zuger See erhebt sich der Rigistock, dessen Gipfel, der Kulm, einer der be- rühmtesten Aussichtspunkte der Schweiz ist. Am jenseitigen Ufer ragt der Pilatus auf, und auf einer Halbinsel liegt die durch den Schwur berühmte niedrige Felsplatte des Rütü*). b) Nicht nur als Gebirgs- und Quelleuceutrum, sondern auch als Völker- scheide zwischen Germanen und Romanen und als Hauptverkehrsweg zwischen der Schweiz und Italien ist der St. Gotthard wichtig. Das Thal der Reuß ist mit dem des Tessin durch eine Kunststraße verbunden, deren Haupt- Punkt uebeu 55 kleineren Felsendurchbohrungen der 15 km lange Gotthard- Tunnel^) ist. Die am Vierwaldstätter-See beginnende Gotthardbahn (Abb. 16) durchzieht diesen Tunnel und endet auf italienischem Boden am Lago maggiore. Westlich und östlich vom Gotthard überschreiten noch vier Straßen die Schweizer Alpen: über den großen St. Bernhard, den Simp- lon, den Bernhardin und den Splügen***). 2. Der Schweizer Jura, auf der Grenze gegen Frankreich gelegen, be- steht aus mehreren parallelen Kämmen, die schöne felsige Thäler einschließen. Seine Abhänge sind mit Weinbergen bedeckt. *) Wilhelin Tell, von Fr. v. Schiller. — Ged.: Wilhelm Tell, von Lavater. **) Erbaut 1872—1880, von Göschenen im N. bis Airolo im 3. reichend. ***) Die Straße über den großen St. Bernhard führt aus dem Thal der Rhone in das der Dora Baltea (zum Po) und.vereinigt sich hier mit der Straße über den kleinen St. Bernhard; auf der Höhe des Passes ein Hospiz, in dem einige Bernhardiner Mönche die Touristen verpflegen (Bernhardiner Hunde). Die Simploustraße, welche das Thal der Rhone mit dem des Tessin verbindet und sich hier mit der Gotthardstraße vereinigt, ist die älteste Kunststraße der Alpen. Napoleon I. ließ sie in 8 m Breite unter Anlegung von 600 Brücken ltol—1806 mit einem Kosten- aufwands von 18 Will. Fr. erbauen. Um die Straße für Lastwagen fahrbar zu machen, hat man viele Windungen und Gänge durch die Felsen sprengen müssen. Die Bernhardin st raße, welche den Rhein mit der Mosea (zum Tessin) verbindet, mündet ebenfalls in die Gotthardstraße. Die Splügenstraße, 4 km von der Bernhardinstraße entfernt, führt aus dem Rheinthal ins Addathal.
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