1895 -
Leipzig [u.a.]
: Klinkhardt
- Autor: Brust, Gustav
- Hrsg.: Berdrow, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Realschule, Mittlere Lehranstalten, Lehrerseminar, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gewerbeschule, Handelsschule, Mittelschule, Realschule, Selbstunterricht, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Landsend) berühmt. In einiger Entfernung von diesen liegen die felsigen
kleinen Seilly-Jnseln.
c) Das englische Hügel- und Flachland ist im N. ziemlich öde, zeigt
dagegen im weiteren Umkreise um den Wash reiche Marschlandschaften, die sich
südwärts bis Cambridge erstrecken. Der übrige Teil gleicht durch seinen
Wechsel von flachgewellten Hügeln, Weideland, Forsten, Baumgruppen und
Flußläufen einer wohlgepflegten, mit prachtigen Schlössern, Burgen und Land-
sitzen ausgestatteten Parklandschaft, die nur vereinzelt durch größere Heide-
strecken unterbrochen wird. Denselben landschaftlichen Charakter trügt auch die
berühmte Insel Wight (neit) an der Südküste. Die englischen Flüsse entspringen
teils auf dem schottischen und englischen Berglande, teils im Hügellande. Zur
Nordsee fließen Themse (Thames), Trent und Onse (Hnmber), Tyne und
Tweed, zum Oeean der Severn, zur irischen See der Mersey und in den
Nordkanal der Clyde, (spr. tein, tmd, mörße).
d) Irland bildet, da seine Höhen fast sämtlich an der Küste liegen, ein
von Bergen umgebenes Becken. Die Bergumrandung zeigt neben mehreren
kleinen zwei große Lücken im 0. und W. (nördlich von Dublin und an der
Mündung des Shannon, des Hauptflusses der Insel; spr. düblin, schänn'n).
Die irische Centralebene ist reich an Landseen, Sümpfen und Torfmooren
und trägt fruchtbare Feld- und Wiesenflächen.
Großbritannien ist das Land der milden Winter und der kühlen und
regenreichen Sommer, mit einem Himmel, der sehr häufig durch Nebel und
Wolken getrübt ist. Während in Südwestengland und Irland eine völlige
Entlaubung der Natur selten eintritt und an der Südküste die immergrünen
Gewächse der Mittelmeerländer im Freien fortkommen, ist im N. der Winter
bisweilen sehr strenge; die kühlen Sommer im Sw. und in Irland verursacheil
oft Mißernten.
Krrverbscsuelten.
tz $3. Der Ackerbau des vereinigten Königreichs reicht zur Erzeugung
des nötigen Brotkorns nicht aus; England baut besonders Weizen, Gerste
und Hopfen, Schottland Hafer und Irland Kartoffeln.*) Fast die Hälfte
des gesamten Bodens dient als Wiesen- und Weideland der Viehzucht, in
der das Jnselreich wohl kanm von einem Staate der Welt übertroffen wird.
England züchtet besonders Rinder und edle Pferde (berühmte Rennpferde),
Schottland Schafe und Irland Rinder, Schweine und Schafe. Von großer
Bedeutung ist auch die Fischerei (Heriug-, Lachs- und Stockfischfang). — Das
*) Irland, das Hauptkartoffelland der Erde, bepflanzt 3/5 des anbaufähigen
Bodens mit Kartoffeln; jede Mißernte ruft eine Hungersnot in der armen Bevölkerung
hervor.