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1. Lehrbuch der Geographie - S. 170

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 170 — Armenien ist dctä Quellland zahlreicher Flüsse, die in tief eingeschnittenen Thälern unter Bildung von Wasserfällen und Stromschnellen dem persischen Golf (Enphrat und Tigris) oder dem kaspischen Meere (Kur und Aras) zu- fließen. — Auch hier sind die Winter laug und rauh, die Sommer kurz und trocken. Erwerbsquellen. § 131» Neben dem Ackerbau (Getreide, Baumwolle, Wein) und der Viehzucht (Pferde-, Schaf- und Seidenraupenzucht) sind Bergbau (Salz, Eisen, Kupfer*) und Industrie (Baumwollgewebe, Waffen, Kupfer- und Silberwaren) von geringer Bedeutung. Auch der Handel der Landschaft, vornehmlich Wolle, Häute, Tabak und Galläpfel umfassend, liegt sehr dar- nieder, obwohl die Bewohner zum Teil großes Handelstalent besitzen und in ganz Vorderasien und Südosteuropa als gewiegte Kanslente auftreten. Stncrten, Wewobner und Städte. D 132. Politisch ist die Landschaft unter drei Staaten verteilt: Nord-Armenien ist russisch (zur Provinz Transkankasien), Südost-Armenien persisch und Südwest-Armeuieu türkisch (Türkisch-Armeuieu und Kurdistan). Die Bewohuer**) der Landschaft sind Angehörige der indoeuropäischen Rasse, Kurden im 8. und Armenier im Nw., oder der mongolischen Rasse, Tataren im No. Die Armenier gehören einer Sekte der griechisch-katholischen Kirche an, die Kurden und Tataren sind Mohammedaner. Städte des armenischen Hochlandes: 39. Eriwan, unweit des Göktschai-Sees, Hauptort des russ. Armenien. — Westlich davon das berühmte Kloster Etschmiadsin, Sitz des armenischen Patriarchen und der armenischen Gelehrsamkeit, mit wertvoller Bibliothek. *) Die Kupfergruben in der Nähe des Göktschai sind, wie manche andere wichtige Knlturunternehmungen in Vorderasien, in deutschen Händen (W. von Siemens). **) Die Kurden, die Bewohner Kurdistans auf dem Südabfall des armenischen Hoch- landes, sind „ein räuberisches Nomadenvolk, dessen Stämme in ewiger Fehde untereinander leben und sich, wenn sie bedrängt werden, bald auf persischen, bald ans türkischen Boden zurückziehen; doch gelten bei ihnen die arabischen Gebräuche des Schutzes und der Gastfreund- schast. Weder Perser, noch Russen, noch Türken haben vermocht, die Kurden zur Seßhaftigkeit zu veranlassen, so daß dieselben noch jetzt ihre Lager bald hier, bald dort aufschlagen und nach verübten Räubereien ebenso schnell verschwinden, wie sie aus ihren Gebirgsschlupswinkeln auf die Ebenen herabsteigen, um die Dörfer auszuplündern." — Die Armenier, die kaum veränderten Nachkommen der alten Urbewohner, treiben Ackerbau, Viehzucht und Handel. „Sie sind sehr thätig, unternehmend und von hervorragendem Handelsgeiste beseelt und haben sich als gute Kaufleute und wohlhabende Wechsler von ihrer armenischen Heimat nach den verschiedensten Städten des Orients ausgebreitet."
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