Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geographie - S. 178

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 178 Xi. Dns syrisch-arabische Tafelland. Modenform und Gewässer. § 143. Arabien nebst Syrien bildet ein zusammenhängendes hohes Tafelland (das syrisch-arabische Tafel- knd), welches im W. durch den Busen von Sues und das rote Meer von Afrika, im 0. durch das Tiefland von Mesopotamien und den persischen Meer- buseu von Asien geschieden ist. Es steigt von N. und 0. (500—600 m mittlere Höhe) allmählich uach 8. und W. (1000—1200 m mittlere Höhe) an, ist an den Rändern teilweise mit Gebirgen besetzt und fällt stufenweise zu den schmalen Küsteuebenen und zum mesopotamischeu Tieflande ab. Die Oberfläche wird im N. (Syrien und Nordarabien) vorwiegend durch eine ausgedehnte Kalksteintafel gebildet, der sich weiter südwärts Granit-, Gneis- und Sand- steinflüchen anschließen, zum größten Teil von Wüstensand oder älterem vnl- konischen Gestein überdeckt. — Als Grenze zwischen dem syrischen und dem arabischen Tafellande nimmt man den 30. Grad nördlicher Breite an (Ver- bindnngslinie der Spitze des Golfs von Akaba mit der Mündnng des Schatt el-Arab). a) Das syrische Tafelland erstreckt sich in Gestalt eines Dreiecks zwischen dem „arabischen Sandmeer", dem „mittelländischen Wassermeer" und dem „mefopotamifchen Steppenmeer", zu dem es sich allmählich herabsenkt. Es wird größtenteils von der wenig bekannten syrischen Wüste eingenommen. Eine tiefe Erdspalte, die ungefähr 750 km lange syrisch-palästinische Graben- senke, durchzieht den gebirgigen Westrand Syriens. Der nördliche Teil dieser Senke, das sog. Cölesyrien {= Hohlsyrien), ist von zwei zerklüfteten Kalk- steingebirgen eingefaßt, dem Libanon (— weißer Berg, nach dem Schnee auf den höheren Gipfeln und der Farbe des nackten Gesteins)*) im W. und dem Antilibanonim0. Der erstere erhebt sich im Dhor el-Chödib, dem höchsten Gipfel des ganzen Tafellandes, über 3000 in; der letztere gipfelt im Hermon. Zwischen den beiden Gebirgen fließen der Orontes (nach N.) und der Leontes (nach 8.) dem Mittelmeere zu. Den südlich von Cölesyrien liegenden Teil der Senke durchfließt der am Hermon entspringende Jordan. Auf feinem windnngsreichen Laufe durchströmt er zweiseeu, den Merom oderhnleh und den See Tiberias oder Genezareth, und tritt sodann in das tiefe Ghör (— Unterland) ein, das er mit 27 Stromschnellen in einem engen, 600 bis 700 m tief in die syrische Kalktafel eingeschnittenen Thale durcheilt. Er *) Von ihm sagt der Araber: „Der Libanon trägt auf seinem Haupte den ewigen Winter, auf seinen Schultern den blumigen Frühling, in seinem Schöße den fruchtbringenden Herbst, während zu seinen Füßen der Sommer im Schatten der Palmen schlummert".
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer