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1. Lehrbuch der Geographie - S. 186

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 186 — Französisch ist das Gouvernement Pondicheri, eine Anzahl uu- bedeutender Besitzungen auf der Koromandelküste nebst einem Hafen an der Malabarküste; Hauptstadt ist Poudicheri (pouditscherri). In der Bevölkerung Indiens sind alle Menschenrassen mit Ausnahme der amerikanischen vertreten. Den Hauptbestandteil bilden die Hindu, Nach- kommen der vor mehr als 3000 Jahren von Nw. her eingewanderten Arier*), etwa 200 Mill. Sie drängten die dunkelhäutigen, den Mongolen und Malayen näherstehenden Dravida in den Süden der Halbinsel. Später ergoß sich um 1000 nach Chr. ein zweiter Völkerstrom, die Mongolen, in den Norden der Halbinsel. Außer diesen großen Völkergrnppen wohnen im ganzen Gebiet zerstreut viele kleine Volkssplitter, Ureinwohner, Zigeuner, persische Arier, Europäer u. a. Wahrscheinlich auf Grund der Rassennnterschiede ist in früheren Zeiten eine strenge, auch jetzt noch nicht überwundene Kasteneiuteiluug entstanden, welche die vier Kasten der Priester oder Brahmanen, der Krieger, Ackerbauer und unterworfenen Eingeborenen (Sndra, Paria) nebst einer großen Anzahl Unterkasten unterscheidet. — Von den Religionen ist der Brahmaismus mit über 200 Mill. Bekennern am stärksten vertreten; ihm folgt der Islam mit etwa 60 Mill., ferner das Heidentum, der Buddhismus, das Christentum (kaum 21/2 Mill.), die Parsenreligion n. a. — Die Volksbildung steht auf sehr niedriger Stufe. — Ein Zehntel der Bevölkerung wohnt in Städten, unter denen etwa 30 Großstädte (mit 100—900000 Einw.) sind. Großstädte der hindostamschen Tiefebene (an der nordindischen Bahn): 65. Karatschi im W. des Jndnsdeltas, der natürliche Stapel- und Versandplatz sür die Produkte der Jndnsebene, Endpunkt der großen hindostamschen Bahnlinie und Anlaufshafen für zahlreiche europäische Passagier- und Frachtdampferlinien; Ausfuhr von Getreide und Wolle. 66. Lahor, Hauptstadt des Paudschab in gartenreicher Umgebung, ehe- maliger Mittelpunkt der mohammedanischen Herrschaft in Indien mit fchönen Bauwerken aus jener Zeit (Kaisermoschee und Mausoleum eines Großmoguls). — Nordwestlich von Lahor liegt 67. Peschawar (pescha-ner), Festung am Indus unweit der Kabul- Mündung und Endpunkt einer von Lahor abgehenden Zweigbahn, welche bis in die Nähe des wichtigen Khaiberpasses führt (siehe § 127 und 129, Kabul). 68. Delhi, bis zum Beginn unseres Jahrhunderts Hauptstadt des Groß- mognlreichs und noch jetzt Hauptstützpunkt des Islam in Indien, mit schönen Bauwerken aus der Glanzzeit. Die ehemals berühmte Handels- und Industrie- thätigkeit (Seiden- und Baumwollstoffe, Waffen) hat sehr abgenommen. — *) Nach neueren Untersuchungen ist das arische Element in Indien sehr gering und sind die Jndier der Hauptsache nach keine Arier.
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