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1. Lehrbuch der Geographie - S. 190

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
-- 190 — gewaltige Sumpfdeltas. Die Schiffbarkeit dieser Ströme, die zur Regenzeit ihre Ufer mit fruchtbarem Schlamm überschwemmen, wird durch Stromschnellen und fortgerissene Baume und Jnselchen sehr beeinträchtigt. Doch sind Jrawadi und Mekong auf Strecken, die der Länge des Rheins und der Weichsel gleich- kommen, zu befahren. Erwerbsqu eilen. § 151. Der Bodenbau spielt die Hauptrolle unter den Erwerbsquellen der fruchtbaren Halbinsel. In Hinterindien liegt das Centrum des Reisbaues, der hier gewaltige Mengen für den Export liefert; ferner sind Thee- und Sagokultur, Anbau von Gewürzen (Pfeffer, Zimtrinde), Baumwolle, Tabak, Zuckerrohr zu nennen. Die Waldungen bergen wertvolle Holzarten (Tik-, Rosen- und Sandelholz). Das Tierreich liefert zahme Elefanten und Elfenbein. Sehr wertvoll sind die Mineralien der Landschaft, darunter Zinn,. Steinkohlen, Gold, Bernstein und Edelsteine (Spinell, Saphire und Rubine, Jadeit). Der besonders in englischen und chinesischen Händen befindliche Handel vermittelt die Ausfuhr von Reis, Thee, Gewürzen, Nutz- holz, gesalzenen und getrockneten Fischen und Zinn und die Einfuhr euro- päifcher Judustrieerzeuguisse. Staaten, Wen>ohner und Städte. § 152. Politisch gliedert sich Hinterindien in ein unabhängiges Reich (Siam) und englische und französische Besitzungen. Das Königreich Siam umsaßt die Mitte Hinterindiens und einige Tributärstaaten auf Malakka; gegeu die britischen Besitzungen bildet auf eine Strecke der Salwen, gegen die französischen der Mekong die Grenze. Das Land ist eine durch die Macht des Adels beschränkte absolute Monarchie, dessen Herrscher den Ehrentitel „Herr der weißen Elefanten"*) führt. Britisch-Hinterindien bildet einen Teil des Kaiserreichs Britisch-Jndien und besteht aus Nieder- und Ober-Barma, den Straits-Settlements (spr. strets- ßettl'ments, d. h. Straßen-Ansiedlnngen, von England aus verwaltet) in Süd- Malakka und einer Anzahl Schutzgebieten (Schan-Staaten); dazu kommen die Inselgruppen der Audamaueu und Nikobareu (Strafkolonien der englisch- indischen Regierung). *) Der weiße Elefant, das Symbol der Reinheit und des Lichts, spielt in dein bnddhi- stischen Kultus der Siamesen eine große Rolle; wenn einer gefangen wird, bringt man ihn feierlich in die Hauptstadt, belegt ihn mit besonderen Nanien, die ihm ans einem Zuckerrohr- blatt zum Verspeisen gereicht werden, und erweist ihm göttliche Verehrung.
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