1895 -
Leipzig [u.a.]
: Klinkhardt
- Autor: Brust, Gustav
- Hrsg.: Berdrow, Hermann
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Realschule, Mittlere Lehranstalten, Lehrerseminar, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Gewerbeschule, Handelsschule, Mittelschule, Realschule, Selbstunterricht, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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Handelshäfen der Centralinseln:
90. Bandschermasing an der Südküste Borneos, bedeutendster Handels-
und Stapelplatz der Insel.
91. Mangk^ssar oder Vlaardingen im 8. von Selebes, Ausfuhrhafen
für Kaffee, Reis, Kopra, Schildpatt, Perlmutter und Trepang; Sammelplatz
der auf die Trepangfischerei ausziehenden, hier Proviant einnehmenden
Dschunken. — Im N. der Insel liegt auf der Halbinsel Minahassa die Stadt
Menado, berühmt durch den von hier ausgeführten vorzüglichen Kaffee.
Xv. Das japanische Inselreich. *)
Modenform un6 Gewässer.
§ 156» Die Vulkanreihe der Philippinen setzt sich über Formosa und
die Rin-Kin-Jnseln bis zum japanischen Jnselreich fort; dieses, von den
Chinesen und danach von den Japanesen Nippon (— Sonnenursprung) ge-
nannt, besteht aus
vier großen Inseln: Nippon oder Hondö (Hauptland), Schikvku
(Vierland, in 4 Provinzen geteilt), Kinschiu (Neunland), Jeso (von den Ja-
panern jetzt Hokkaido genannt) und
drei Inselgruppen: Rin-Kin-Jnseln, Bonin-Jnseln und Kurilen.
Die japanische Inselwelt ist durch deu wahrscheinlich zur Jurazeit ge-
scheheueu Einbruch des japanischen Meeres vom Festlande getrennt, dessen
Küste sie in drei großen Bogen von Formosa bis Kamtschatka umspannt. Hohe
Kettengebirge, welche meist aus krystalliuischen Schiefern, Granit und vulkanischen
Gesteinsarten bestehen, durchziehen die Inseln und lassen kaum ein Dritteil
des Bodens für Kulturebenen frei. Deu Bergketten und den Ebenen sind
Hunderte teils erloschener, teils noch thätiger Vulkane aufgesetzt, unter den
letzteren der Fudfchijäma**) auf Nippon, der höchste und großartigste Berg
Japans (3800 m). „Neben prächtigen Bergformen, wilden Schluchten und
mauerartig aufsteigenden Felswänden findet man einen großen Reichtum an
Wasser, bald in Gestalt klarer, tiefer Gebirgsseen von feierlicher Stille, bald
wieder in reizenden Fällen oder als murmelnde Bäche tief eingegraben in
schattiger Waldesschlucht." Die Juselküsten, zum Teil wild zerrisseue Steil-
*) Hauptsächlich erforscht durch von Siebold (1823—1830), I. I. Rein (1873—1875)
und in neuerer Zeit durch die Japaner selbst.
**) „Zehn Monate des Jahres erscheint sein Gipfel mit Schnee bedeckt, wie ein riesiger
Zuckerhut, der ein Wahr- und Wetterzeichen für Schiffer und Landvolk ist, weit und breit;
alljährlich im schneefreien Juli und August besteigen ihn gegen 20000 buddhistische Pilger
in weißen Kleidern, um von ihm aus den Sonnenaufgang und die Natur zu bewundern."
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