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1. Lehrbuch der Geographie - S. 247

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 247 — Tiefland der großen Stromgebiete, teilweise auch auf das Tafelland von Gua- yana (Venezuela) oder auf das brasilianische Hochland erstrecken (Bolivia). Doch liegt der Schwerpunkt aller dieser Staaten mit Ausnahme Argentiniens auf den Anden, in deren Bereich auch alle ihre bedeutenden Städte fallen. — Chile umfaßt den Küftenstreifeu des südlichen Andengebiets vom Kap Hoorn bis zum Titicaca-See, ein Gebiet von der Größe Skandinaviens mit der Hälfte der skandinavischen Bevölkerung. Argentinien besitzt den Ostabhang der Anden östlich von Chile bis zur Hochwüste Ataeama und die Anti- cordilleren. Bolivia ist seit Abtretung der nördlichen Küsten-Atacama an Chile ein Binnenstaat, der von den Anden die Hochsteppe von Bolivia, den Kern des Landes, besitzt. Die Republik umfaßt ein Gebiet von der Größe Skandinaviens und Deutschlands zusammen mit kaum so viel Einwohnern wie die Stadt Wien; auf Hoch-Bolivia entfällt 1/3 des Areals und über */3 der Bevölkerung. Peru umfaßt das Gebiet der peruanischen Anden und einen Tieflandstreifen zu beiden Seiten des oberen Amazonas; es kommt an Größe Bolivia nahe, übertrifft es an Einwohnerzahl um das Doppelte. Ecuador liegt auf den Anden südlich vom Äquator, der die Nordecke des Staates schneidet; es ist der kleinste, aber am dichtesten bevölkerte Andenstaat (Größe Großbritanniens, Einwohnerzahl Wiens). Eolombia bedeckt die Anden vom Äquator bis zur Sierra Nevada de Santa Marta. Dieser Staat, dessen öst- liche Hälfte dem Tieflande angehört, kommt an Größe etwa Deutschland nebst Österreich-Ungarn gleich und enthält etwa doppelt soviel Einwohner wie Berlin. Venezuela erreicht das Andengebiet nur im Nw. — Argentinien und die vereinigten Staaten von Venezuela bilden Bundesrepubliken, in denen die einzelnen Provinzen oder Staaten gesonderte Verfassungen haben. Hier wie in den übrigen Staaten steht an der Spitze der Republik ein Präsident, dem zwei Kammern (Senat nud Deputiertenkammer) als gesetzgebende Gewalten zur Seite gesetzt sind. Die Bevölkerung der sieben Republiken steigt nicht auf 5 Menschen für 1 qkm, ist also sehr dünn. Sie besteht aus Weißen, deren Zahl von 8. nach N. abnimmt und unter denen die eingeborenen Spanier (Kreolen) den ersten Platz einnehmen, aus Indianern, deren 2—3 Mill. vorhanden sind, aus Mischlingen (hauptsächlich Mestizen und Zambos, s. §.202,3) und Asiaten (besonders in Pern, wo Chinesen und Kulis aus Indien und den Südseeinseln eingeführt sind). Die herrschende Religion ist die katholische. Hafenstädte der chilenischen Anden: 1. Valdivia, Hauptstadt der gleichuam., von vielen Deutschen bewohnten Provinz Südchiles, mit Brauereien, Gerbereien und deutschen Bildungsanstalten; Endpunkt der südchilenischen Bahn.
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