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1. Lehrbuch der Geographie - S. 249

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 249 — Ii. Das Tiefland der großen Htromjysteme.*) Wodenform und Gewässer. § 206. Das südamerikanische Tiefland nimmt etwa zwei Drittel der Gesamtfläche des Kontinents ein und gliedert sich in die Llanos des Orinoco, die Selvas im Gebiet des Amazonas und die Pampas des Rio de la Plata, welche im 8. in die patagonische Hochfläche übergehen. Diese Ebenen bildeten in der Vorzeit riesige Meerbusen, welche „tief in den Erdteil eingriffen, die Bergländer von Guayana und Brasilien isolierten und sich bis an den Fuß der Anden und des karibischeu Ge- birges erstreckten." Die Ströme bilden vortreffliche Verkehrswege in das Innere und öffnen Südamerika gegen den atlantischen Ocean, sind also für die Knltur des Erdteils von hohem Wert. 1. Die Llanos (spr. ljknos), der nördliche Teil des südamerikanischen Tieflandes, sind unabsehbare, von niedrigen Höhenrücken und tiefen Flußriuuen durchzogene Ebenen mit besonderer Steppenvegetation. In der Regenzeit er- scheinen sie, von höher liegenden Stellen gesehen, wie „ein gewaltiges Meer, dessen wogende Grasmassen mit Recht den Wellen des Oeeans verglichen werden können." Diese ausgedehnten Savannen (von der Größe des deutschen Reiches und Frankreichs) bieten besonders im wasserreichen Westen vorzügliche Weidegründe (die sog. Esteros) für zahlreiche Rinder- und Pferdeherden. Die Höhenzüge und Uferlandschaften der meistens dem Orinoco zuströmenden Flüsse durchqueren das weite Gebiet als bewaldete Streifen. In jüngerer Zeit sind infolge der Verminderung der Herden anch auf den Savanneu selbst Baumgruppen und Haine entstanden, die der Landschaft ein parkartiges Aus- sehen verleihen. — Der wasserreiche Orinoco entspringt im südwestlichen Teile des Hochlandes von Guayana (Serra Parima), umfließt dieses Hochland in einem großen, nach 0. geöffneten Bogen und mündet mit einem zwölf- armigen Delta (von der Größe der Provinz Sachsen) in den atlantischen Ocean. Er nimmt beiderseits eine große Anzahl (über 400) Nebenflüsse auf und bildet am Westabfall des Hochlandes die großartigen Katarakte von Maipures und Atures**), welche den Schiffsverkehr zwischen dem Ober^ und dem Unterlaufe des Stromes unterbrechen. *) Erforscher: In den Llanos Humboldt (1800), Crevaux (1s80) n. in den Selvas Spix und Martius (1819/20), Prinz Adalbert von Preußen (1842), Agassiz (1865), Crevaux (1877/78), von den Steinen (1884), Ehrenreich (1889); in den Pampas Tschudi (1858), Burmeister (1861) u. a. **) Gedicht: Der Aturen-Papagei, von E. Curtius (s. Humboldt, Ansichten der Natur, Bd. I, Schluß).
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