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1. Lehrbuch der Geographie - S. 316

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 316 — Anhalt), Tabak (in Baden, bayrischer Pfalz, Elsaß-Lothringen, Hannover, Brandenburg, Pommern und Westpreußen), Hopfen (Bayern, Schlesien), Flachs und Hans, Cichorie, Hülsenfrüchte und Futterkräuter gebaut. Hervorragende Leistungen im Gartenbau haben das Mainthal (Nürn- berg, Bamberg, Frankfurt a. M.), die oberrheinische Tiesebene und das Thüringer Becken (goldene Aue, Erfurt, Halle) aufzuweisen; auch die Umgegend einzelner Städte (z. B. Dresden, Leipzig, Magdeburg, Berlin, Hamburger Vierlande) zeichnet sich durch große Handels- und Knnstgärtnereien aus. Der Weinbau des deutscheu Reiches bleibt zwar in der Meuge seines Ertrages hinter vielen anderen Staaten zurück, wetteifert aber in der Güte seines Weines erfolgreich mit allen. Die Rhein-, Main- und Moselland- schaften liefern den meisten und besten Wein. Ii. Die Erträge des Ackerbaues reichen weder in Deutschland noch in den meisten anderen europäischen Staaten für den Eigenbedarf aus. Frauk- reich deckt seinen Bedarf fast selbst, Rnßland und Österreich-Ungarn führen sogar noch Getreide aus, ersteres nach Deutschland, letzteres nach den Balkan- staaten. Die Hauptgründe des Getreidemangels sind das Fehlen anbau- fähigen Bodens (z. B. in Skandinavien, der Schweiz, den Balkanstaaten), die Benutzung des Bodens zum Anbau gewinnbringenderer Pflanzen (z. B. der Zuckerrübe, des Tabaks) oder das starke Anwachsen der Bevölkerung (in Eng- land, Belgien, dem deutschen Reiche, Italien). Das europäische Flachland baut vor allem Roggen und Gerste, demnächst Hafer; die südeuropäischen Halbinseln, Frankreich und Südrußland liefern Weizen und Mais. Im Kartoffelbau zeichnet sich neben Deutschland besonders Irland aus. — Die Kultur anderer Nutzpflanzen entzieht dem Getreidebau besonders in den Nieder- landen und Italien viel Boden. Im Anbau von Zuckerrüben stehen dem deutschen Reiche zunächst Österreich-Ungarn, Frankreich, Rußland und Belgien. Weit mehr Tabak als in Deutschland wird auf den füdlichen Halbinseln, in Rußland und Österreich-Ungarn gewonnen. Die Hauptgebiete des Hopfen- baues sind neben Süddeutschland Böhmen und England. Flachs und Hanf werden in größerem Maßstabe in Rnßland, Österreich-Ungarn, Italien (Hanf), Frankreich, Belgien und den Niederlanden gebaut. — Im Weinbau wetteifern Italien, Frankreich und Spanien miteinander, von denen ein jedes allein ungefähr soviel Wein prodneiert wie die übrigen Staaten Europas zusammen; ihnen folgen Österreich-Ungarn, Rußland, Portugal und das deutsche Reich. Durch Obst- und Südsrnchtknltnr zeichnen sich Frankreich und die südlichen Halbinseln, durch Gemüsebau und Blumenzucht die Niederlande, Frankreich und Italien aus.*) *) Auf kleinere Bezirke Europas beschränkt sich der Anbau von Baumwolle und Zuckerrohr (Spanien, Südrußland), Mohn (Türkei), Reis (Spanien, Lombardei), die
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