Anfrage in Hauptansicht öffnen

Dokumente für Auswahl

Sortiert nach: Relevanz zur Anfrage

1. Lehrbuch der Geographie - S. 349

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 349 — Aus allen diesen Beobachtungen ergiebt sich, daß die Erde eine Kugel ist, und zwar eine Kugel von so gewaltiger Größe, daß ihre Oberfläche uns überall als Ebene erscheint. Ein sehr verkleinertes, mit der Zeichnung der Länder und Meere bedecktes Modell der Erdkugel nennt man einen Globus. § 6. Die Schwerkraft. Solange der Mensch die Erde als ebene Fläche dachte, schien es ihm selbstverständlich, daß die Richtung uach dem Zenith hin „oben" und nach dem Nadir hin „unten" sei. Nachdem man erkannt hatte, daß die Erde eine Kugel sei, konnte man sich zuerst kaum vor- stellen, daß auch auf der entgegengesetzten Halbkugel, also „unten", Menschen wandeln könnten, ohne hinabzusalleu. Man bezeichnet die Wesen, über deren Scheitel unser Nadir liegt, als Gegensüßler oder Antipoden. Für einen Körper haben jedoch die Ausdrücke „oben" und „unten" eine andere Be- dentnng als für eine Fläche. „Oben" ist bei der Kugel die Richtung der üet> längerten Kugelradien; mithin stehen auf einer Kugelfläche alle Menschen „oben" und ihre Vertikallinien (s. § 1) treffen sich sämtlich im Kugelmittelpunkt. Die Kraft, welche alles auf der Kugeloberfläche Stehende festhält, wird die Schwerkraft oder die Anziehungskraft genannt. Sie bewirkt, daß das Lot zur Erdoberfläche immer dieselbe Richtung einnimmt, welche ver- lüngert den Erdmittelpunkt treffen würde; sie verhindert das Blut, uach dem Kopse hin zu drängen; sie hält nicht nur die sesten, sondern auch die flüssigen und die lnftförmigen Körper, das Waffer und die Atmosphäre, an der Erd- oberfläche fest. Der Sitz der Schwerkraft ist das Erdinnere, als ihr Centrum kann man den Erdmittelpunkt betrachten, weil sich hier sämmtliche Senkrechten der Erdoberfläche hinreichend verlängert treffen würden. Doch üben große Massen auf der Erdoberfläche auch seitliche Anziehung aus, so daß z. B. die Nähe eines Gebirges das Lot aus seiner senkrechten Lage bringt. Alle Körper, auf welche die Schwerkraft wirkt, nennt man schwer und schreibt ihnen ein Gewicht zu. § 7. Wahre Gestalt von Sonne und Mond. 1. Die Sonne zeigt sich sowohl in ihrem Tages- wie ihrem Jahreslaufe stets als Scheibe. Wenn sie uns immer dieselbe Seite zuwendete, so könnten wir annehmen, daß dies ihre wahre Gestalt sei. Auf ihrer Oberfläche erscheinen jedoch im Fern- röhre, bisweilen fogar dem bloßem Auge sichtbar, häusig dunkle Flecken, welche langsam von einem Rande zum andern wandern und durch ihre vollkommen gleichmäßige Bewegung anzeigen, daß die Sonne sich um eine Achse dreht. Da sie trotz dieser Achseudrehuug stets kreisrunde Form behält, so muß auch sie wie die Erde eine Kugel sein. 2. Der Mond kehrt der Erde stets dieselbe Seite zu. Er empsängt sein Licht von der Sonne. Wäre er eiue Scheibe, so könnte er nur als kreis- runde Fläche oder als schmale gerade Linie sichtbar werden, je nachdem ihn *
   bis 1 von 1
1 Seiten  
CSV-Datei Exportieren: von 1 Ergebnissen - Start bei:
Normalisierte Texte aller aktuellen Treffer