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1. Lehrbuch der Geographie - S. 367

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 367 — Erscheinungen, die man durch Abblenden des Sonnenlichts zum Teil auch bei Tage beobachten kann, fast ganz enthüllt. Der Zustand des Licht spendenden Sonnenkerns (der Photosphäre oder Lichtkugel) bleibt zweifelhaft; es läßt sich nicht feststellen, ob er fest, flüssig oder aus glühenden Gasen zusammengesetzt ist. Anch die wahre Natur der Sonnenflecken auf seiner Oberfläche ist unentschieden- Die über dem Sonnenkern schwebende Chromo- sphäre ist eine Gasschicht, welche gegen vierzig verschiedene Elemente, darunter auch eine Anzahl Metalle, im dritten Aggregatzustande enthält. Ans ihr schießen die Protuberanzen wie Raketen glühender Dämpfe empor, welche neben Wasserstoff und einem unbekannten Körper, dem Helium, auch Eisen, Magnesium, Natrium und andere Metalle enthalten, während die wölken- förmigen Protuberanzen hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium bestehen. Die umfangreiche äußere Sonnenhülle, die Corona, ist eine weiße Schicht sehr leichten, glühenden Gases. § 28. Die unteren Planeten und ihre Monde. 1. Der infolge seiner Sonnennähe schwierig zu beobachtende Merkur zeigt im Fernrohr un- deutliche Streifen und Flecken auf hellerem Grunde, deren Unveränderlichkeit beweist, daß der Planet der Sonne stets dieselbe Seite zuwendet, wie der Mond der Erde. Infolge seitlicher Schwankungen (der Libration) empfangen jedoch gut 5/8 seiner Oberfläche Licht, während die übrigen Teile beständig in Dämmerung oder Nacht gehüllt sind. Eine Atmosphäre ist auf ihm wahr- nehmbar. Je nach seiner Stellung zur Sonne zeigt Merkur von uns aus gesehen Lichtphasen wie der Erdmond. 2. Auch Venus, welche der Erde an Volumen, Masse, Dichtigkeit und Länge des Durchmessers am nächsten kommt, zeigt im Fernrohr den Wechsel der Lichtgestalten. Da eine dicke Wolkenschicht ihre Oberfläche verhüllt, so hat sich ihre Rotationsdauer noch nicht feststellen lassen; sie beträgt entweder fast einen Erdentag oder fällt mit der Umlaufszeit von 225 Tagen zusammen. In letzterem Falle würde auch Venus der Sonne stets dieselbe Halbkugel zu- wenden. An ihren Polen scheinen gewaltige, schneebedeckte Gebirgshäupter bis über die Wolkenmassen emporzuragen. 3. Die Erde, der erste von einem Monde begleitete Trabant der Sonne, zeigt seine Abhängigkeit von dem Eentralgestirn des Planetensystems nicht nur in dem Wechsel der Tages- und Jahreszeiten und in den atmosphärischen Erscheinungen, sondern auch in den erdmagnetischen Schwankungen und dem Auftreten der Polarlichter. Nach Ausweis der Magnetnadel ist die Erde ein riesiger Magnet, dessen magnetischer Zustand in beständigen Schwankungen und Veränderungen begriffen ist. Es wechseln nicht nur die täglichen und jährlichen regelmäßigen Bewegungen der Magnetnadel, entsprechend dem schein- baren täglichen Umlauf der Sonne und dem jährlichen Umlauf der Erde,
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