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1. Lehrbuch der Geographie - S. 378

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 378 — In der kanonischen Ära, die zur Gegenwart herüberleitet, entfalten sich die Vögel und Säugetiere sowie die Blütenpflanzen allmählich zu ihrer jetzigen Gestalt. Sie umfaßt drei Systeme, das Tertiär, das Diluvium und das Alluvium, welch letzterem unsere Erdperiode angehört. Ju der Tertiär- zeit erhalten Festland und Meer ungefähr ihre gegenwärtigen Grenzen, steigen die großen Gebirge empor (Alpen, Karpaten, Pyrenäen) und finden gewaltige vulkanische Ausbrüche statt (Basalte und Phonolithe der Eifel, des Siebengebirges, des Vogelsberges, der Rhön u. s. w.). Tie Klimazonen bilden sich, die Flußgebiete werden durch die Gebirgserhebungeu geregelt, und der jetzigen Tier- und Pflanzenwelt wird der Boden bereitet. In der Diluvial- zeit trat eine Erniedrigung der Temperatur ein, es kam zur Bildung gewal- tiger Gletscher im nördlichen Europa und auf den Alpen, und ganz Nord- europa wurde einer zwei- bis stellenweise dreimaligen Vereisung unterworfen, die hauptsächlich von Skandinavien und Finnland, in geringerem Grade von den Alpen ausging. Beim Zurückweichen der Gletscher blieben die von ihnen mitgeschleppten Massen von Gesteinschutt in den Ebenen liegen und verdeckten das Grundgebirge der vorhergehenden Erdperioden (Geschiebe, erratische Blöcke, Moränenhügel, diluviale Thoue, Mergel und Sande). Zur Diluvialzeit lebte der Mensch schon, während im Tertiär sichere Spuren seiner Existenz noch nicht nachgewiesen sind. Auch die Alluvialzeit hat mancherlei Änderungen im Zustande der Erdoberfläche bewirkt, besonders mittelst Weiterführung der Diluvialschichten durch Waffer und Wind (Schotter, Sand- und Lehmablagerungen des Meeres und der Flüsse, Lößbildung durch den Wind, Dünen und Wüsten- fand; s. S. 389, § 14). § 4. Die massigen Gesteine. Unter den massigen oder Eruptiv- gesteiuen haben besonders die Plutonischen oder älteren Eruptivgesteine großen Anteil an der Zusammensetzung der Gebirge und an der Bildung der Ackerkrume. Das wichtigste unter ihnen ist der Granit, der sich in Deutsch- laud z. B. im Schwarzwald und im Wasgau, im Harz, in der Umwalluug Böhmens findet, ferner in den Alpen, in Skandinavien, von wo er in Form gewaltiger Findlingsblöcke nach dem norddeutschen Flachlande gelangt ist. Dem Granit nahe verwandt ist der Syenit: andere plntonische Gesteine sind der Diorit, der Diabas oder Grünstein, der Melaphyr u. a. Die wichtigsten vulkanischen oder jüngeren Eruptivgesteine sind Basalt und Trachyt, Porphyr, Phouolith oder Klingstein und die sog. vulkanischen Gläser, Obsidian und Bimsstein. Beim Emporsteigen aus der Tiefe haben die feuerflüssigen Eruptivgesteine nicht selten ihre Umgebung durch Hitze und Druck verändert und das Nebengestein gebrannt, verkohlt, verglast und gesrittet. Kalksteine sind auf diese Weise in Marmor verwandelt worden, geschichteter Sandstein in säulenförmige Quader, Braunkohle in anthraeitartige Stangenkohle. Bei
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