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1. Lehrbuch der Geographie - S. 381

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 381 — läuft z. B. die konvexe Nordseite des Alpenbogens in einer Reihe paralleler, nach N. hin immer niedriger werdender Faltenzüge, während diese an der konkaven Südseite fehlen und ein Steilabfall zur Poebene stattfindet. 2. Auf andere Weise, nämlich durch Absinken einzelner Erdflächen in die Tiefe, sogenannte Verwerfungen, sind die Plateau- oder Schollenge- birge entstanden. Sie sind die zurückgebliebenen Bruchstücke eines bei der Zusammenziehung der Erdrinde zerborstenen und teilweise versunkenen Plateaus und werden von Senkungsfeldern begrenzt. Erfolgt der Abbruch nur auf einer Seite, so entsteht ein einseitiges Bruchgebirge, sinken zu beiden Seiten Schollen der Erdrinde herab, so bleibt das Mittelstück als Horstgebirge (Beisp. Schwarzwald) stehen. Versinkt eine Scholle zwischen zwei Horsten, so entsteht eine Grabenversenkung (Beisp. das Rheinthal zwischen den Horsten des Wasgau und Schwarzwaldes). Auch diese Verwerfungen voll- ziehen sich langsam und ohne Katastrophen; doch treten ihre Folgen bisweilen in Form nieilenlanger Bruchlinien und Spalten zu Tage, an deren einer Seite das Gestein etwas tiefer gesunken ist. Solche Verschiebungen, die nicht nur in vertikaler, sondern auch längs der Bruchlinie in horizontaler Richtung stattfinden, sind meistens von starken Erderschütterungen begleitet. Gebiete solcher Verwerfungen sind gegenwärtig die Südostalpen (Südtiroler und Vene- tianer A.) und die Südhälfte der japanischen Insel Hondo, zwei Haupt- schüttergebiete der Erdoberfläche. 3. Auf kleine Gebiete beschränken sich die Veränderungen, welche die vnl- kanischen Kräfte der Erde hervorbringen. Doch fällt ihre Thätigkeit, weil sie schnell und gewaltsam vor sich geht, sehr in die Augen und hat, wie die große Menge der vulkanischen Gesteine in allen Gegenden zeigt, schon in entfernten Zeitaltern der Erde gewirkt. — Ein Vulkankegel ist weder durch Faltung noch durch Verwerfung znstandegekommen; er setzt sich vielmehr ans abwechselnden Schichten von Lava und vulkanischer Asche, untermischt mit Sanden, Lavabomben und Blöcken, zusammen. Durch diesen Aschenkegel, der von dem Vulkan selbst im Laufe feiner Thätigkeit durch viele Ausbrüche aufgebaut ist, zieht sich ein Kanal von der Spitze, wo seine Öffnung als Krater sichtbar wird, bis in die Tiefe des Grundgebirges. Durch diesen Vulkanschlot dringen bei einem Ausbruche zuerst gewaltige Massen Asche und Dampf, breiten sich in Pinienform weit über dem Gipfel des Berges aus und fallen als Schlammregen herab; erstarrt bildet dieser Aschenschlamm den Tuff. Dieser Eruption folgt der Erguß der Lava, die aus der Tiefe steigend sehr oft den Kraterrand nicht erreicht, sondern den Aschenkegel seitlich durchbricht und als Lavastrom oder breite Lavadecke abwärts fließt. Die auf solche Weise entstehenden Vulkankegel werden geschichtete Strato Vulkane genannt; ihnen stehen die massigen Vulkane der Vorzeit gegenüber, welche
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