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1. Lehrbuch der Geographie - S. 388

1895 - Leipzig [u.a.] : Klinkhardt
— 388 — Jahrestemperatur und gelegentlicher Steigerung der Hitze über 40 °, die kältesten Gegenden liegen in Ostsibirien (Werchojansk), wo die mittlere Jahrestemperatur fast — 17° und das Temperaturminimum — 62° C. beträgt. Je höher ein Ort liegt, desto weniger wird seine Lufttemperatur von der Ausstrahlung der Erdoberfläche beeinflußt. In Höhen von 6000 m fanden Luftschiffer fast jedesmal dieselbe Temperatur von ungefähr — 25", bei 8000 m etwa — 37° C., fo daß die Strahlung der Erdoberstäche und der Temperatnrwechfel der Jahreszeiten sich in solchen Höhen nicht mehr bemerkbar machen. — Für den Wärmeaustausch im Bereich der ganzen Lufthülle gelten folgende Sätze: 1. Die im Laufe eines Jahres der ganzen Erde durch Bestrahluug zu- geführten und durch Ausstrahlung entzogenen Wärmemengen sind einander im Durchschnitte gleich. 2. Die Wärmemengen, welche einem bestimmten Stücke der Erdoberfläche oder der Atmosphäre auf den verschiedenen möglichen Wegen im Laufe eines Jahres zugeführt und entzogen werden, sind ebenfalls einander durchschnitt- lich gleich. 3. Die Wärmemengen dagegen, welche einzelnen Stellen der Erdober- fläche oder der Atmosphäre im Laufe eines Jahres durch Strahlung zugeführt und durch Ausstrahlung entzogen werden, sind einander im allgemeinen nicht gleich; es giebt vielmehr Teile der Erde, an denen die Einstrahlung, und andere, an denen die Ausstrahlung überwiegt. § 13. Die Lustcireulation. Wenn die Atmosphäre auf der ganzen Erdoberfläche gleichmäßig erwärmt wäre, so würde der Lustdruck iu gleich hohen Luftschichten überall derselbe sein und die Lufthülle unbeweglich über der Erde ruheu. Die ungleich starke Erwärmung des Luftmeeres erzeugt jedoch eine ungleiche Verteilung des Luftdruckes und als Folge davon das Bestreben der Luft, von Orten hohen Luftdruckes nach Stellen niedrigeren Luftdruckes abzufließen, um das gestörte Gleichgewicht wieder herzustellen. Diese Störungen der Lust sind die Winde. — In den Tropen wird die Luft am stärksten erhitzt; die Wärme überträgt sich allmählich von den unteren, am stärksten erwärmten Luftschichten auf die höheren, welche von jenen empor- gedrängt werden. In ihnen entsteht infolge dessen ein stärkerer Luftdruck als in den gleich hohen, außerhalb der Tropenzone liegenden Höhenfchichten, und die oberen Schichten der Tropenatmofphäre beginnen polwärts abzufließen, um den gleichen Luftdruck in den Schichten gleicher Höhe wieder herzustellen. Sie strömen dabei anfänglich in der Richtung der Meridiane nach N. und nach S. Je weiter sie nach den Polen vordringen, desto mehr ge- bricht es der gewaltigen Luftmasse an Raum, da die Breiten mit zunehmender Polnähe an Umfang abnehmen; deshalb sinkt diese obere Strömung zum großen Teile schon zwischen dem 30. und 40. Breitengrade zur Erdoberfläche
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