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1. Vaterländische Handels- und Verkehrsgeographie - S. 69

1901 - Langensalza : Beyer
Viii. Das östliche Tiefland. 69 leichter ist und mit geringeren Kosten gefördert werden kann. In dünnen Schichten wird er auf dem Erdboden ausgebreitet und dann in gemauerte Behälter gebracht, wo er mit Wasser begossen und durch eine Vorrichtung beständig umgerührt wird, damit er sich eng mit dem Wasser vermische. Dabei trennen sich feinere Sandteile, und alle löslichen Stoffe werden vom Wasser weggeschwemmt. Das Austrocknen dieses Schlammes erfordert lange Zeit. Bleibt dennoch zu viel Feuchtigkeit darin zurück, so mufs er mit trockenem Material, das in den Ziegeleien aufgespeichert ist, vermengt werden, um dann nochmals durch eine Knetmaschine zu gehen und zu einer gleich- förmigen Masse verarbeitet zu werden. Diese Arbeit, die heute fast ausschliefslich durch Maschinen geleistet wird, wurde früher durch menschliche oder tierische Arbeitskraft, durch Treten, besorgt. In einem Walzwerke wird nun die Masse zu dünnen Streifen ausgezogen und ist zum Formen bereit. Das Ziegelstreichen geschah früher nur durch Handarbeit. In eine Form aus Holz oder Eisen drückte man den Thon hinein, entfernte den Überschufs durch Streichen mit einem Brett und stülpte die Form um. Auch heute ist dieses Verfahren noch vielfach üblich, aber meist durch Maschinen verdrängt, welche die Masse pressen, durch viele schraubenförmig gestellte Messer einen Strang von der Dicke und Länge der zu gewinnenden Ziegel formen und endlich durch ein Abschneidemesser Stücke von der gewünschten Länge abschneiden. Auf diese Weise erhält man die ungebrannten Steine, die manchmal nur noch an der Luft getrocknet werden. Diese „Luftsteine" sind zwar zu manchen praktischen Zwecken zu gebrauchen, allein sie halten sich nicht an feuchter Luft. Sie müssen darum gebrannt werden, wodurch die noch im Thon enthaltenen Wasserteile vollständig ausgetrieben und die Thonteile in einen Zu- stand versetzt werden, worin sie fest zusammenbacken. Das Brennen geschieht entweder in Feldbrand- oder in Ringöfen. Bei jenen schichtet man eine ungeheuere Zahl von passenden Steinen auf- einander, bedeckt sie mit einem Lehmbewurf und entzündet in der Mitte des Haufens ein Feuer. Für gewöhnlich genügen solche Steine, iedoch bessere Ware wird stets in Ringöfen gebrannt. Die ursprüngliche Gestalt des Ringofens ist, wie schon sein Name besagt, die Kreisform, die auch für kleinere Betriebe am vorteil- haftesten ist; doch baut man auch elliptische, quadratische und recht- eckige Öfen, wie es gerade die Verhältnisse bedingen. Für den erforderlichen Zug sind hohe Schornsteine meist in der Mitte an- gebracht, für längliche Öfen liegen sie aber aufserhalb. Der lange Ofenkanal bildet jetzt meist einen ringförmigen, mit einer gewölbten Decke versehenen Raum, da die senkrechten Wände mit halbkreis- förmig überwölbter Decke sich zu leicht durchbiegen und so häufige Ausbesserungen veranlassen. Durch 3 teilige Blechschieber kann der Kanal in Kammern eingeteilt werden, von denen immer nur eine
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