1901 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Grundscheid, Carl
- Hrsg.: ,
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schultypen (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Fortbildungsschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Handelslehranstalt, Höhere Schule, Mittlere Schule, Selbstunterricht
- Inhalt Raum/Thema: Vaterländische Geschichte
Ióo
Dritter Teil. Die deutschen Kolonien.
3. Handel. Die bedeutendsten Handelsplätze sind die
Küstenorte Lome, Bagida, Porto Seguro und Klein-Popo. Für
die Erschlieisung des Hinterlandes sind am wichtigsten: M isahöhe,
eine Station, die mit Lome durch eine gute Handelsstrafse verbunden
ist, und Bismarckburg im Adelilande.
Die Handelshäuser (Faktoreien) sind vorzugsweise in den Händen
Bremer und Hamburger Kaufleute, die einen ähnlichen Austausch
von Ein- und Ausfuhrwaren vermitteln, wie bei Kamerun der Fall
war; nur verzeichnet die Einfuhr in das Zollgebiet auch lebende
Tiere, Erdnüsse und Mais. Zweimal monatlich verläfst ein Dampfer
der Woermann-Linie das deutsche Gestade, um jenen Ausgleich zu
vollziehen, auch wohl, um Auswanderer hinüberzuschaffen, deren Zahl
allerdings noch gering ist. 1895 waren unter den dort lebenden
96 Weifsen allein 70 Deutsche mit 13 Frauen.
Der Gesamtwert der Ausfuhr dorthin betrug 1898: 1/2 Mill. M,
derjenige der Einfuhr nach Deutschland 1 Mill. M.
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In allen Kolonien Afrikas hat sich die Ausübung einer festen,
zielbewufsten Leitung von seiten des deutschen Reiches als durchaus
notwendig erwiesen. Je kräftiger und bestimmter es in die Entwick-
lung unsrer Schutzgebiete eingreift, um so steter und ruhiger wird
sich dieselbe vollziehen, um so gröfser werden die Einnahmen werden,
die heute schon in den beiden zuletzt behandelten Gebieten als recht
ergiebig bezeichnet werden können.
Aufser den Schutzgebieten in Afrika besitzen wir noch große
Kolonien in der Südsee, deren erste 1884 durch den berühmten
Südseereisenden Finsch im Namen der deutschen Neu-Guinea-Ge-
sellschaft erworben und schon im folgenden Jahre mit der Bezeich-
nung Kaiser Wilhelms-Land und Bismarck-Archipel unter deutschen
Schutz gestellt wurden. Dann folgten 1885 die Admiralitäts-Inseln
und der Marschall-Aichipel, 1886 die Salomons-Inseln, 1897 Kiaut-
schau-, 1899 die Karolinen, Palauinseln und Marianen und endlich
1900 die Samoagruppe.
5. Kaiser Wilhelms-Land.
1. Lage und Grösse. Kaiser Wilhelms-Land umfafst das n.-ö.
Küstengebiet von Neu-Guinea und grenzt im W. an spanisches und
im S. an englisches Besitztum. Es ist fast 1/3 mal so groß als das
Mutterland (179000 qkm) und hat gegen 120000 Einwohner.
2. Bodenform und Klima. Während der S. und O. sehr
gebirgig sind, fällt der Boden nach N. zu allmählich zum Hügel-
und Flachlande ab. Zahlreiche Flüsse, worunter der Ottilien- und
der Kaiserin Augusta-Flufs die bedeutendsten sind, eilen der Küste