1908 -
Langensalza
: Beyer
- Autor: Fritzsche, Richard
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Volksschule
- Schultypen Allgemein (WdK): Mittlere Lehranstalten, Niedere Lehranstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Mittelschule, Volksschule
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
- Geschlecht (WdK): koedukativ
10. Das Tafelland von Brasilien. 95
Zur sachlichen Vertiefung: Wie kommts, daß der Osten Südamerikas
von einem ausgedehnten Tafellande erfüllt ist? Wie mögen die Tafelberge
und Kuppen des Tafellandes entstanden sein? Aus welchem Gestein sind
sie demnach aufgebaut? Wie ist der Steilabfall im Osten zu erklären?
Wie kommts, daß sich am Fuße des Gebirges ein schmaler Küstensaum hin-
zieht? Woraus erklärt sich der Reichtum an fließenden Gewässern? Wie
kommts, daß die meisten Gewässer auf dem südöstlichen Teile des Tafel-
landes entspringen? Warum fließen die Flüsse zumeist nach Norden und
Südwesten ab? Welchen Einfluß hat der Steilabfall des Gebirges auf den
Lauf der östlichen Flüsse ausgeübt?
Zusammenfassung: Lage, Bodenform und Gewässer des Tafellandes
von Brasilien.
2. Inwiefern kann das Tafelland von Brasilien als das große
Plantagengebiet Südamerikas bezeichnet werdend
Weite Strecken des Tafellandes dienen dem Plantagenbau. In
besonders ausgedehntem Maße wird derselbe in den östlichen Stufenländern
des Hochlands betrieben. Hier werden sowohl Reis, Tee, Zuckerrohr,
Kakao und Bananen, als auch Tabak und Baumwolle in großen Mengen
angebaut. Die küstennahen Hochebenen dagegen dienen dem Kaffee bau, der
in so großem Umfang^ betrieben wird, daß Brasilien das erste Kaffeeland der
Welt ist. Es werden jährlich mehr als 500 Mill. Kilogramm Kaffee ge-
erntet, d. i. 2/3 der gesamten Kaffeeernte der Welt.
Neben dem Plantagenbau sind besonders im Süden auch weite Strecken
des Landes dem Ackerbau dienstbar gemacht worden, der ungemein reiche
Ernten an Mais und Weizen liefert. Daneben werden angebaut Ananas,
Orangen, Feigen, Wein, Melonen.
Das Innere des Hochlandes eignet sich weniger zum Ackerbau. Hier
sinden sich ausgedehnte Weideflächen, die sich durch ungeheuren Grasreich-
tum auszeichnen und darum zur Viehzucht sehr geeignet sind. Im nördlichen
und mittleren Hochlande sind die Campos von riesigen Pferde- und Rinder-
Herden belebt, die von berittenen Hirten beaufsichtigt werden; im südlichen
Teile des Hochlands wird außerdem noch die Schweinezucht in aroßem
Maßstabe betrieben.
Zur sachlichen Vertiefung: Wie kommts, daß gerade die östlichen
Stufenlandschaften dem Plantagenbau dienen? Wärme, Regenreichtum!)
Wie kommts, daß diese Stufenländer so reiche Niederschläge empfangen?
ssüdostpassat; Steigungsregen!) Warum wird der Kaffeebau besonders auf
den küstennahen Hochebenen betrieben? (Terra rosea, geringere Feuchtigkeit.)
Warum weisen die Hochflächen im Innern nur Graswuchs auf? (Geringere
Regenmenge wegen der Entfernung vom Meere und der niedrigen Lage.)
Warum fehlen dem südlichen Hochlande die tropischen Gewächse? (Abnahme
der Wärme!)
Zusammenfassung: Die Bodenkultur im brasilianischen Hochlande und
ihre Grundlagen.