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1. Deutschland (Unterstufe) - S. 31

1896 - Breslau : Hirt
31 Weitere Einführung in das Verständnis des Reliefs, des Globus und der Karten. A. Relief. Wie der spielende Knabe aus feuchtem Sande Mauern und Festungen baut, so vermögen geschicktere Hände auch Hügel und Berge, ja ganze Gebirgszüge und Länder der Statur getreu, aber selbstverständlich sehr verkleinert, nachzubilden. Solche Nachbildungen nennt man Reliefs. Hoch- und Tiefebenen erscheinen auf Reliefs flach, Thäler, Flüsse und Seeen vertieft, Hügel, Berge und Städte erhaben. Auch ein Blinder würde durch Fühlen mit den Fingern leicht alle so dargestellten Gebilde der Erdoberfläche unterscheiden können. Das Relief bietet das allergetreuste Abbild eines Gegenstandes. Die Her- stellnng eines Reliefs ist jedoch eine nicht leichte Arbeit, und es ist auch viel Raum erforderlich, um ein nur mäßig großes Relief aufzubewahren. Deshalb und noch aus anderen Gründen sind bis jetzt nur selten ganze Länder so dargestellt worden, häufiger aber einzelne Teile von Ländern, z. B. Gebirgsgruppen. Man verfertigt die Reliefs aus Gips oder besonders zubereiteter Pappmasse oder auch aus starkem, festem Papier. In letzterem Falle entstehen Reliefkarten. Da der Maßstab notwendig ein kleiner bleiben muß, so werden selbst mächtige Berge auf einem naturgetreuen Relief winzig klein erscheinen. Der über 1100 m hohe Brocken wird beispielsweise nur etwa 1 cm hoch, wenn der ganze Harz als Relief von 1 m Länge und 33 cm Breite dargestellt wird. Man kann sich leicht davon überzeugen, wie geringfügig eine solche Erhebung ist, wenn man z. B. auf eine Fläche von der angegebenen Größe ein Steinchen legt, das 1 cm hoch ist, und dann Sand oder lockere Erde um dasselbe schüttet. So sieht man deutlich, daß auch die gewaltigsten Gebirge, die wir kennen, im Vergleich zum ganzen Erdkörper verschwindend niedrig sind und kaum so hervor- treten wie die Runzeln auf einer Apfelsine. Um nun aber die Bodenerhebungen überhaupt hinreichend sichtbar zu gestalten, ist man bei der Nachbildung eines nur einigermaßen ausge- dehnten Abschnittes der Erdoberfläche gezwungen sie höher darzustellen, als sie verhältnismäßig sein dürften. Man nennt das „überhöhen" oder „die Höhe übertreiben", nämlich im Verhältnis zur Länge und Breite. Man denke sich nun ein Relief in der Mitte von oben nach unten durchgeschnitten und die eine Hälfte weggenommen, so daß die ganze Schnittfläche sichtbar ist. Man hat dann einen Längsschnitt oder Querschnitt (oder ein Profil). Es giebt solche Reliefs, welche man in der Mitte auseinandernehmen kann. Wir können uns aber einen Längs- oder Querschnitt auch mit folgenden Figuren veranschaulichen.
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