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1. Länderkunde Mitteleuropas, insbesondere des Deutschen Reiches, Globus-, Karten- u. Reliefkunde - S. 51

1910 - Breslau : Hirt
Anteil der außerdeutschen Staaten am Mitteleuropäischen Tieflande. 51 und Eiseniudustriestädte -^-Dortmund, -^-Geilenkirchen und -^-Bochum längs des Gebirgsrandes in die Rheinprovinz fortsetzt. Die zu 70% katholische i Rheinprovinz (— Westpreußen, viermal so viel §178. Einwohner) hat am Tieflande mit der Kölnischen Tieflandsbucht Anteil. An der Mündung der schiffbaren Ruhr liegt der^ größte Kohlen- und Eisenhafen des Ruhr- gebietes und Europas, ^Duisburg [büsburg], das daneben Getreidehandel und in weitem Umkreise Großeisenwerke betreibt. Auf dem linken Rheinufer um ^Krefeld ist ein weit ausgedehnter Baumwoll- und Seidenwebereibezirk entstanden. Die schöne Hauptstadt des Herzogtums Berg, ff Düsseldorf, bekannt durch seine Kunstakademie, ist ein wichtiger Eisenindustrie- und Handelsplatz am rechten Rheinufer und der Ausfuhrhafen für das Wuppertal. In der südlichen Ver- engung des Tieflandes, unter demselben Parallel wie Dresden und Breslau, ist die alte Römerstadt -Hköln der größte Verkehrsplatz am Rhein und die größte Stadt Westdeutschlands geworden. In dieser Kreuzung der Gebirgsrandstraße mit der Rheinstraße vereinigen sich wichtige Verkehrswege von Berlin, Kassel, Frankfurt, Trier, Belgien, Holland, London und Paris. Bis Köln fahren auch kleinere Seeschiffe. Die günstige Verkehrslage hat ^öln seit alters zur wichtigen Handels- stadt, neuerdings auch zum hervorragenden Fabrikplatz gemacht. Das Wahrzeichen der Erzbischossstadt ist neben vielen alten Kirchen der herrliche Dom, dessen Türme 156 in emporragend Anteil der außerdeutschen Staaten am Mitteleuropäischen Tieflande. Um die Südersee, das Rheindelta und an der Maas aufwärts gehört das § 179. Niederrheinische Tiefland zum Königreich der Niederlande (Holland), das reich- lich doppelt so groß ist wie das Königreich Sachsen, aber nur 1 Million Einwohner mehr hat. Mehr als die Hälfte des Bodens liegt tiefer als der Flutspiegel des Meeres, und dies fruchtbare Marschland wird durch Deiche, in deren Bau die Holländer Meister sind, und durch Dünen vor Überflutung geschützt. Haupterwerbs- zweige der betriebsamen Bewohner, die fast ausschließlich deutscher Abstammung (s. § 173) und meist protestantisch sind, bilden vor allem Schiffahrt, Handel, Viehzucht. Die wichtigsten Handelsstädte und Häfen sind fff Stmftcrdant, an einer Bucht § 180. der Südersee, nach W durch einen tiefen Kanal mit der Nordsee verbunden, und -^Rotterdam am Lek, mit dem größten künstlichen Seehafen3 der Erde, der erste Ein- und Ausfuhrplatz des Landes. Residenz, d. h. Sitz der königlichen Familie, ist „der Haag", d. i. der Wald, so benannt nach der schönen Dünenwaldung. Mehr als die Hälfte des Königreichs Belgien, der breite Teil zu beiden 8 181. Seiten der Scheide, gehört dem Tiefland an. Belgien ist doppelt so groß wie das Königreich Sachsen und hat infolge der durch die Kohlen- und Eisenschätze des Landes großartig aufgeblühten Industrie noch reichlich 2,5 Mill. Einwohner mehr als dieses. Die Volksdichte ist doppelt so groß wie im Deutschen Reiche. Nur das Königreich Sachsen ist mit 300 Einw. auf 1 qkm dichter bevölkert. Die Belgier sind katho- lisch und im nördlichen Gebiete Flamen deutschen Ursprungs, im Südteile französische Wallonen. * Nach der Rheinprovinz hat Posen den größten Prozentsatz katholischer Einwohner. Schleswig-Holstein und Pommern sind fast rein evangelisch. 2 Das Ulmer Münster ist 161 m, der Eiffelturm in Paris 300 m hoch. 3 Ein ganzes Dorf wurde hierfür abgebrochen und ein 58 da großes, 8,5 m tiefes Hafenbecken ausgeschachtet. 4*
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