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1. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 45

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Otto I. der Groe. 936-973. 45 vollem Ernst, von tiefer Frmmigkeit, aber auch von starker Willenskraft; der Lwe hie er in der ganzen Familie. Nachdem er in der alten Kaiferstadt Aachen gewhlt worden war, lie er sich von dem Erzbischof von Mainz falben und krnen; beim Krnungsmahle dienten ihm die Herzge als Truchse, Mundschenk, Kmmerer und Marschall. Auf Grund der Grotaten feines Vaters konnte Otto krftiger auftreten als vor siebzehn Jahren jener. Aber bald entstand Unzufriedenheit bei den Herzgen, welche sich ungern Zz-bung. unterordneten. Die eigenen Geschwister sahen Ottos Frstenamt fast als Giselberts Familienbefitz an und ordneten sich widerwillig ihm unter. Eberhard von Henrichs. Franken und Giselbert von Lothringen emprten sich; ihnen schlo sich auch Ottos jngerer Bruder Heinrich an, der einen nheren Anspruch auf die Krone zu haben behauptete, da er nach der Thronbesteigung feines Vaters, Otto vorher geboren fei. Es war ein schwerer Krieg, der jetzt entstand, und Ottos Thron war in Gefahr. In einer Schlacht bei Xanten siegte eine kleine Schar der Seinen nur wie durch ein Wunder der die feindliche ber-macht; es fchien, da Gott selbst eingegriffen und das Gebet des Knigs erhrt habe, der mit dem greren Teile seines Heeres, unfhig zu helfen, am jen-fettigen Rheinufer stand. Entscheidend wurde eine zweite Schlacht, welche zwei Grafen Ottos den beiden Herzogen bei And ernach am Rhein lieferten; hier fiel Eberhard, und Giselbert ertrank in den Fluten des Stroms. Heinrich wurde von seinem Bruder begnadigt. Trotzdem verschwor ^versuch sich der leidenschaftliche Jngling von neuem mit vielen schsischen Adligen; ja er plante, Otto in Quedlinburg, wenn er das Osterfest feierte, zu ermorden. Aber der König war gewarnt worden, der Anschlag milang, und Heinrich muhte fliehen, wurde aber gefangen genommen und in Hast gefetzt. Da trat ein Wandel in feiner Seele ein; er entwich aus der Haft, aber nur, um sich zu Frankfurt im hrenen Bergewande während der Frhmesse des Weih-nachtstages seinem Bruder zu Fen zu werfen. Otto hob ihn auf und ver-zieh ihm; und seitdem konnte er auf feine unerschtterliche Treue zhlen. Gewaltig aber stand jetzt der König da. Er war stark genug, um der Die^erzog-die Herzogtmer nach Willkr zu verfgen und vergab sie an die, auf deren Treue er am meisten rechnete, an Glieder feiner Familie. Bayern ver-lieh er feinem Bruder Heinrich, Lothringen feinem Schwiegersohn Ko n -r a d, der dm Beinamen der Rote hatte, Schwaben feinem Sohn L i u d o l f. Er selbst beherrschte auer Sachsen Franken, das keinen Herzog wieder erhielt. Andrerseits traf er eine Neuerung, die von groer Bedeutung fr die Geschichte Deutschlands gewesen ist. Der deutsche Staat brauchte, zumal seit die Grafen sich weniger als Beamte denn als Fürsten fhlten, Beamte, die
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