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1. Deutsche Geschichte für die mittleren Klassen - S. 191

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
Der siebenjhrige Krieg. 17661763. 191 mit trben Ahnungen sah er der Zukunft entgegen. Zwar die Kosten des Krieges vermochte er zu bestreiten; England schickte ihm Subsidien, ein Teil der Kriegskosten wurde auf Sachsen und das ebenfalls besetzte Mecklen-brg abgewlzt, endlich mute die Ausgabe von minderwertigen Mnzen und von Kassenscheinen aushelfen. Aber sein Heer war stark zusammen-geschmolzen, und die neu eingestellten Rekruten konnten die gefallenen Veteranen nicht ersetzen. Zudem mute er frchten, da in diesem Jahre die sterreicher und Russen sich vereinigen wurden. Einsam verlebte Friedrich den Winter in Breslau; seine Mutter, seine Schwester, die Markgrfin Wilhelmine von Bayreuth, und mehrere seiner vertrautesten Freunde hatte der Tod hinweggerafft; ihn selbst berschlich oft ein Gefhl der Lebens-mdigkeit, und er beschftigte sich viel mit dem Gedanken an das Ende. Auf dem westlichen Kriegsschaupltze drangen anfangs die Franzosen bis zur Weser vor, wurden aber von Ferdinand von Braunschweig in der Schlacht bei Minden vllig aufs Haupt geschlagen. Unglcklicher verlief Minden, der Krieg fr Friedrich selbst. In der Tat nmlich vereinigte sich jetzt ein Teil des sterreichischen Heeres unter dem Feldmarschallleutnant Laudon mit den russischen Truppen, an deren Spitze jetzt General Ssaltykow stand, während Daun in Sachsen stehen blieb. Friedrich konnte den 68 000 Russen und sterreichern nur 48 000 Preußen gegenberstellen. Dennoch griff er sie am 12.August bei dem Dorfe Kunersdorf an,Kunersdorf das bei Frankfurt auf dem rechten Oderufer liegt. Die Seinen drangen anfangs, obwohl von einem langen Marsch ermdet, mit der grten Tapfer-feit vor und erstrmten einen Teil der Hhen, welche die feindliche Armee besetzt hatte. Als es dann aber galt, durch eine tiefe Schlucht hindurch die dahinter gelegenen Hgel zu erklettern, erlahmten unter dem furchtbaren Kugelregen allmhlich die Krfte der preuischen Bataillone; und ein pltz-licher, zur rechten Zeit ausgefhrter Reiterangriff Laudons entschied die Schlacht. Die preuische Armee wurde fast auseinandergesprengt; damals wurde auch der preuische Major Ewald von Kleist, der Dichter des Frhlings", tdlich verwundet. Dem König selbst wurden zwei Pferde unter dem Leibe erschossen; eine Kugel, die ihn traf, prallte glcklicherweise von einem goldenen Etui ab, das er in der Tasche trug. Eine Husaren-abteilung unter dem Rittmeister v. Prittwitz rettete ihn vor der Gefangen-nhme durch die Kosaken. Er war tief erschttert: ich werde den Unter-gang meines Vaterlandes nicht berleben", schrieb er damals, lebt wohl fr immer?" Aber Preußen wurde gerettet. Die Feinde konnten sich nicht zu gemein-samem Handeln zusammenfinden, Daun sich nicht zum Vormarsch auf Berlin
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