1876 -
Leipzig
: Ed. Peters Verl.
- Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Mittelschule, Realschule, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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zwischen der Mährischen Höhe und den Karpathen das Mährische
Hügelland durchfließende March (s. §§ 37, 38 u. 83, 11, Hanna), in
deren Gebiete die Schlachtfelder von Olmütz (gegen die Mongolen) und von
Austerlitz (1. Dez. 1805) und die schon erwähnten auf dem Marchfelde
liegen, mit allen Mährischen Nebenflüssen, besonders der Thaya (Thaja)
mit der Schwarzawa und den dieser zufließenden Ig law a und Zwittawa
rechts und der Beczwa von den Beskiden links. Die March ist ein
wasserreicher, bei ihrer Mündung 455 m. breiter, aber vielfach verästelter
und zersplitterter und darum für die Schifffahrt nicht jener Eigenschaft ent-
sprechend zu benutzender Fluß. Durch ihr Thal zieht die böhmisch-mährische
Eisenbahn.
c) Die der Donau ans der rechten Seite zufließenden Nebenflüsse sind,
wie gesagt, bedeutender.
Die Jller entspringt auf den Vorarlberger Alpen, welche die
östlich an den Bodensee grenzende Oesterreichische Landschaft Vorarlberg,
von dem Arlberge oder Adlersberge so genannt, erfüllen. Sie bildet die
Grenze zwischen Würtemberg und Baiern und mündet bei Ulm.
Der Lech, eben daher, schied ehemals das aus einem bunten Gewirr
der verschiedensten Herrschaften bestehende Schwaben von dem schon früher
ein Ganzes bildenden Altbaiern, und ist noch jetzt die Scheide zwischen scharf
entgegengesetzten Volkscharakteren, sowie in sprachlicher Beziehung zwischen
dem schwäbischen und bairischen D.ialekte; selbst die Trachten beider
Stämme sind verschieden. Den Südbaiern kennzeichnet Abgeschlossenheit des
Volkslebens, Derbheit, sinnliche Behäbigkeit, nicht grübelnde Frömmigkeit,
strenger Katholieismns (Wirthhans und Kirche stehen bezeichnend in der Regel
beisammen). —- Der Schwabe ist beweglich, fröhlichen Gemüths, kunstsinnig,
reformirt oder lutherisch; selbst der Bauer liebt an seinen Häusern Malerei
und Schnitzwerk. Die Dichter Schiller, geb. 1759 zu Marbach, Wie-
laud, geb. 1733 zu Holzheim bei Biberach, Uhlaud, Hebel u. a.;
die Theologen Renchlin, geb. 1455 zu Pforzheim, und Melauchthou,
geb. 1497 zu Bretten, Philosophen und andere Gelehrte stammen aus
Schwaben. In dem bäum- und hügellosen Lechfelde begegnet man
selten einem Dorfe, oft aber Resten alter Wälle und Schanzen.
Die Isar, von den Allganer Alpen kommend, ist in ihrem obern Lause
sehr reißend (also wozu wenig geeignet?). Sie empfängt durch die Ammer
die Abflüsse des Ammersees und des schönen Würmsees. Der untere Lauf ist
von Mooren begleitet und oft durch Inseln getheilt. Welche Richtung hat sie?
Der Inn (s. Rhätische Alpen) durchbricht, nachdem er das Engadinthal
verlassen, von Landeck aus ein tiefes, schroffes Querthal (also in welcher
Richtung?), dann bis K uff st ein (Kufstein) ein zweites Längenthal, von
hier ein zweites Querthal zwischen den bairischen und Salzburger Alpeu,
wendet sich dann nach Nordosten und ergießt sich, breiter und wasserreicher
als die Donau selbst, bei Passau in dieselbe, also da, wo das Donanthal
durch auf beiden Seiten hervortretende Gebirge eingeengt wird. — Der Inn
nimmt zahlreiche Alpenzuflüsse auf, darunter auf seinem Laufe durch sein
zweites Längenthal aus Tirol die Ziller. Das Zillerthal ist eins der