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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 84

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
84 Havel (Elbe), die in ihrem oberen Laufe in nördlicher Richtung die Ober- lausitz durchströmt und unterhalb Bautzen in das Tiefland (die Nieder- lansitz) tritt. Auch die Lausitzer Neiße, Nebenfluß der Oder, hat ihre Quellflüsse zum Theil auf diesem Gebirge und scheidet dasselbe von dem folgenden. b. Das Isergebirge. zwischen Neiße und Queis, besteht aus mehreren moorigen, reich bewal- deten Kämmen, die im W. an der Tafelsichte 1111 m. hoch zusammen- stoßen. Die nördliche Vorstufe ist ein Plateau längs des Bobers, des Queis und der Neiße ohne eigentliche Bergrücken. Am Ostende entspringt die süd- westlich der Elbe in Böhmen sich zuwendende Jser. Die Neiße tritt unter- halb Görlitz, der Queis, Nebenfluß des Bobers, uuterhalb Laub an in das Tiefland. Zwischen Queis und Bober, welcher letztere in seinem oberen Laufe einen nach Osten geschweiften Bogen bildet, breitet sich aus c. Aas Wiesengebirge (Karte Viii), 3 Meilen breit und 5 Meilen lang, der höchste Zug der Sudeten. Nach S., also nach Böhmen, dacht es sich allmälig, nach N>, der schleichen Seite, sehr steil ab. Von letzterer Seite gesehen, erhebt es sich mit seinen 1300—1625 m. hohen „Koppen" wie eine riesige blaue Wand und erfüllt den Reisenden mit Staunen und Bewunderung. Kein anderes deutsches Gebirge kommt dem Alpen- charakter so nahe als dieses; keines hat mehr kahle Berghöhen, steilere Abhänge und scharf zugeschnittene Kämme, mehr schroffe Klüfte und finstere Abgründe als dieses; ja die häufigen Schneestürze an seinen steilen Felswänden, von dumpf- donnerndem Getöse begleitet, erinnern an die Lawinen der Alpen, ob auch in verjüngtem Maßstabe. Auch das Klima ist ähnlich. Auf den Höhen dauert der Winter 8 Monate, und es häuft sich eine so ungeheure Schneemasse auf, daß die Wohnungen der Bergbewohner meist vollständig überdeckt sind, alle Verbin- duug mit den Thalbewohnern abgebrochen ist und selbst die Leichen Wochen- lang im Schnee aufbewahrt werden müssen, ehe ihre Beerdigung möglich ist. Dieser Schneereichthum im Winter, die Feuchtigkeit der Atmosphäre, die den schwammigen Boden stets naß erhält, die Menge des Regens im Sommer, der in den höheren Regionen als starker Nebel niederrieselt, und die durch große Waldstrecken bewirkte stärkere Thaubildung erzeugen eine Menge wasserreicher Bäche und an den Abhängen der Berge üppige und kränter- reiche Wiesen, wie in den Alpen. Das Riesengebirge, eine mächtige Granitmasse von Gneiß, Glimmer und Thonschiefer, und am Nord- und Ostabhang bis zu 325 in. Höhe von den Diluvialgebilden Norddeutschlands umgeben, besteht aus zwei Ketten, einer nördlichen, welche die höchsten Gipfel des Gebirges trägt und die Grenze zwischen Schlesien und Böhmen bildet, und einer südlichen, ziemlich parallel in geringer Entfernung von der ersteren laufend. An den Enden stehen beide mit einander in Verbindung und bilden also zwischen sich einen langen Kessel, die sogenannten Sieben Gründe, der die besten Wiesen des Ge-
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