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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 95

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
95 gehört zu den besten und gesegnetsten Ländern unseres deutscheu Vaterlandes, dem es überdies gar manchen seiner großen Männer verdankt. (S. 70.) Der Rhein. § 42. Der Hochrhein. Welch' einen Reiz, welch' ein Leben verleiht ein großer Strom einem Lande! Und nun ein Strom wie der Rhein, auf deu der Deutsche mit Recht stolz, und den er in Liedern so oft gepriesen, der ein deutscher Strom von der Quelle bis zur Mündung in einer Stromentwickelung von 190 Meilen ist und „deutsch bleiben soll". Die Donau gehört nur zum Theil Staaten deutscher Bevölkerung au. Die übrigen Ströme Deutschlands gehören fast ausschließlich dem deutschen Tieflande an, der Rhein Ober- und Nieder- dentschland. Kein anderer Strom ist so reich an Schönheiten und geschicht- lichen Erinnerungen. Die bedeutende Ausdehnung seines Stromgebietes macht eine Eintheilnng seines Laufes nöthig. Man unterscheidet gewöhnlich 1. den Hochrhein, von der Quelle bis Basel, 2. den Oberrhein, von Basel bis Mainz, 3. den Mittelrhein von Mainz bis Bonn, 4. den Unter- rhein, von Bonn bis zur Mündung in die Nordsee. 1. Der Hochrhein x). Seine Quelle ist der kleine, grüne See von Toma am Ostabhange des St. Gotthardt, über 2175 m. hoch gelegen; aber das aus den Eisthoren Hunderter von Gletschern hervorbrechende Wasser hilft ihn bilden. Diesem, dem Vorderrhein, fließt etwas weiter östlich vom Lukmanier der Rhein von Medels zu. Wild stürzt der junge Strom in östlicher Richtung sein Felsenthal hinab. Bei Reichenau, bis wohin er über 1300 m. fällt, vereinigt sich mit ihm der Hinterrhein, der vom Rheinwaldgletscher am St. Bernhardin kommt. Durch seine Felsen- schlncht, die meist nur 6 — 8 Fuß breit, und über den südöstlich gelegenen Sp lügen (Splügenpaß, 2050 m.) zieht eine alte Straße, die Via mala. Unbeschreiblich ist die Wildniß hier. Nach unten und nach oben nichts als furchtbare 650 m. und mehr hohe Felfen. Tief unten, oft versteckt, aber stets hörbar braust der Rhein zwischen den schluchtenvollen Felsen, über 130 m. unter der Straße, die über schwindelnde Brücken und gähnende Abgründe, durch Felseuthore und Höhlengänge führt. Bald unterhalb Reichenau von Chnr ab wendet sich der Rhein, immer noch im raschen Laufe, Kies und Felsengerölle mit sich fortwälzend und oft das Thal damit überschüttend, nach Norden bis zum Bodensee, in dessen klaren, grünlichen Fluten er alles Geröll, das sein Wasser trübt, versenkt. Vor Zeiten aber hat er einen anderen Lauf gehabt. Da verschlossen der Rhätikon und die Glarner Alpen ihm den Weg, und er durchfloß in nordwestlicher Richtung den Wallenstädter und Züricher See. (S. Schweiz.) Der Bodensee, das Schwäbische oder Deutsche Meer genannt, 81/'2 Öm. groß, liegt noch 390 m. über dem Meere. Ein Wald von 1) S. Karte Vi.
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