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1. Lehrbuch des geographischen Anschauungs- und Denkunterrichts - S. 124

1876 - Leipzig : Ed. Peters Verl.
124 Gärten und Aeckern und wohlhabenden Dörfern und einer geistig regsamen Bevölkerung. Die „Geest" der Mitte ist unabsehbare Haide, ein nackter Erdstrich, höchstens mit Haidekraut, Saudhafer, Haidekorn, ein wenig Rog- gen, niederen Eichen- und Birkenbüschen bestanden, dazwischen Moore und Wasserlachen, und nur hiu und wieder vereinzelte Hütten tragend, wo man Torf trocknet. Die tiefliegende und deshalb großen Theils (im S.) durch ca. 8 in. hohe und auf dem Kamme fast eben so breite „Deiche", welche zu- gleich als Commnnicationswege zwischen den auf ihnen erbauten Wohnungen dienen, gegen das Meer geschützte „Marsch" ist höchst fruchtbares, aber auch höchst eintöniges Acker-, Garten- und Weideland, mit Ausnahme des Südens völlig waldlos, und ihre Bevölkerung schwerfällig und weniger intelligent als die der Ostseite. — Leicht erklärt sich, weshalb auf der den heftigen Nordwestwinden ausgesetzten Westseite der Baumwuchs weniger ge- deiht, als auf der durch die Geest dagegen geschützten Ostseite. (Vergl. Irland, Nordwestdeutschland, das sogenannte Alte Land.) Das Klima ist bei der geringen Erhebung des Landes und durch den Einfluß des Meeres ein milderes als die geographische Lage erwarten läßt. Nebel ist natürlich sehr häufig. Warum ist das Klima der östlichen Inseln besonders mild? Wie sind Jütland und Südschleswig in dieser Beziehung verschieden? Welche Schlüsse ergeben die vorstehenden Angaben in Bezug auf die Producte? (Mineralien? Getreidearten? — Bienenzucht, wo? — Schafe, Pferde, Rindvieh?) Auf die Beschäftigungen der Bewohner? (Am Meere, in den Marschen, Mooren, auf der Geest?) Da dem Lande Eisen und Steinkohlen und ausreichende Waldungen, sowie Flüsse mit starkem Gefäll mangeln, so fehlen ihm damit die Hauptbedingungen zu einem Fabrik- lande (vgl. England). Worauf sind besonders die Bewohner der Inseln (Seeland ?e.) hingewiesen? Das Meer liefert nicht nur selbst reichliche Nahrung, sondern durch Schiffahrt und Handel alle nicht im Lande erzeugten Bedürfnisse; daher im Allgemeinen reicher Verdienst und Wohlhabenheit. Halbinsel und Inseln gehören vier verschiedenen Staaten an, dem preußi- schen, dänischen, oldenburgischen und britischen. § 50. Die Schweiz. (S. Karte Xii.) Die Schweiz, so genannt nach dem Urkantone Schwyz, in alter Zeit Helvetien, dessen Grenzen etwa durch den Jura und die Rhone im W. und den Rhein im O. und N. gebildet wurden, war ursprünglich von den kel- tischen Helvetiern bewohnt. Während der Völkerwanderung wurde sie von den Burgundern und Alemannen besetzt und später nacheinander dem frän- „ kifchen, burgundischen und deutschen Reich einverleibt. Zur Trennung von dem letzteren hat der erfolgreiche Aufstand der drei „Waldstädte" Uri, Schwyz und Unterwalden gegen die Habsburgische Vergewaltigung im Jahre 1308 den Anstoß gegeben. Jenen Urkantonen schlössen sich bald andere an. Die tatsächliche Trennnng erfolgte jedoch erst unter Maximilian I. 1599, und der Westphälische Friede bestätigte sie. Zur Zeit der französischen Re- volution bestand die Schweiz aus 19 Kantonen, zu denen nach Napoleons Sturz noch Genf, Wallis und Neuenburg traten. Der bei weitem größte
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