1876 -
Leipzig
: Ed. Peters Verl.
- Autor: Schlagintweit, Robert von, Humboldt, Alexander von, Andree, Richard, Schreiber, Carl, Ritter, Carl, Roon, Albrecht Theodor Emil von, Daniel, Hermann Adalbert
- Sammlung: Geographieschulbuecher Kaiserreich
- Schulbuchtyp (WdK): Lehrerbuch
- Schultypen (WdK): Gymnasium, Realschule, Mittlere Lehranstalten, Bürgerschule, Lehrerseminar
- Schultypen Allgemein (WdK): Höhere Lehranstalten, Mittlere Lehranstalten, Lehrerbildungsanstalten
- Bildungsstufen (OPAC): ISCED 2 – Sekundarstufe 1, Klassen 5/6/7 – 8/9/10
- Schulformen (OPAC): Bürgerschule, Gymnasium, Mittelschule, Realschule, Seminar
- Inhalt Raum/Thema: Geographie, Region?
- Inhalt: Zeit: Geographie
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lande des Guadalquivir erfüllt die Halbinsel, wie gesagt, ein weites Plateau,
das sich von einer Höhe von 812 m. nach W. zum Atlantischen Meere i. A.
terrassenförmig absenkt. In alter Zeit gleichfalls reich bewaldet, ist es jetzt
in Folge leichtsinniger Entwaldung großentheils baumlos, steril, öde und
rauher, als die südliche Lage schließen läßt. Durch das vorherrschend aus
Granit bestehende Kastilische Scheidegebirge wird dasselbe in eine nörd-
liche und eine südliche Hochebene getheilt; die erstere ist die Hochebene
von Leon und Altkastilien, die zweite die Hochebene von Neukasti-
lieu. Das Scheidegebirge, mehr eine Aneinanderreihung von Bergzügen
und Plateaux als eine Gebirgskette, zieht von dem Iberischen Verbindnngs-
rücken in der Richtung von No. nach Sw. unter verschiedenen Namen; so
heißt der Theil nördlich von Madrid Sierra Guadarama; westlicher folgen
die Sierren*) von Avila, Gredos, Francia und Gata in Spanien; nach
Portugal setzt es sich als Serra Estrella fort, welche im Malhao noch
2340 m. erreicht. Daran schließt sich in mehr südlicher Richtung die Serra
Montachique, an ihrem Ende auch Serra de Cintra genannt, welche in
dem Cap la Roca nordwestlich der Tejomündnng steil zum Meere abfällt.
. Der Hochebene von Leon und Altkastilien gehört der 104 Meilen lange
Duero an, der unter den Flüssen der Halbinsel das ausgebildetste und regel-
mäßigste Flußsystem besitzt.
Die südliche Hochebeue (Hochterrasse) von Neukastilien und Estre-
madura ist, obwohl sie Berg- und Hügelketten, sowie tiefer eingesenkte
Thäler mannichfaltiger gestalten, i. A. desselben Charakters wie die nörd-
liche. Auch sie wird, mit Ausnahme des östlichen Theils, durch die Berge
von Toledo und die Sierra de Gnadelnpe, 1625 m., in eine nördliche
und eine südliche getheilt. Die nördliche Plateaufläche durchfließt (in welcher
Richtung?) der (wie der Duero) auf dem Ostrande und zwar auf der Sierra
de Cuenea (Cnensa) entspringende Tajo, in Portugal Tejo genannt, 110ml.
lang (Münduug?), die südliche der Guadiaua, 105 Ml. laug. Welche Rich-
tuug schlägt dieser in seinem unteren Laufe ein?
Den südlichen Rand der Hochebene bildet das zwar nicht hoch, aber
mauerartig über sie sich erhebende Andalnsische Scheidegebirge, in seinem
Hauptkamm aus Granit bestehend, vielfach zerrissen. Den östlichen öden Berg-
flächen derselben, der Sierra Alearez reiht sich westlich der bewaldete
Bergzug der Sierra Moreua an, bis 1070 m. hoch; höher, bis 1625 m.,
erhebt es sich alsdann in der Gruppe los Pedroches. Als westliches Glied
desselben erscheint das Küstengebirge von Algarve in Portugal, die Serra
Mouchique, bis 1240 m. hoch. — Nach dem Thale des Guadalquivir fällt
es i. A. allmälig ab.
Noch einmal und zwar am höchsten, bis über 3500 m., erhebt sich das
Land zwischen dem Guadalquivir und dem Mittelmeere in dem Andalusischen
Gebirge, das der Hauptmasse nach aus Gueis, Granit, Trachyt, Glimmer-
schiefer und Kalk besteht. Die höchste und wildeste Partie desselben bildet
die schneebedeckte Sierra Nevada mit ihren riesigen Wänden von Kalk und
1) Spanisch Sierra, portugiesisch Serra, bedeutet Säge.